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Der anhaltende globale Wirtschaftsabschwung erweist sich als viel härter als erwartet. Die gedrückten Märkte, die geopolitische Instabilität und das schwache Wirtschaftswachstum setzen Sappi, insbesondere in Europa, erheblich unter Druck.

"Wir sind nach wie vor mit erheblichen Überkapazitäten bei grafischen Papieren konfrontiert, die uns zu längeren, kostspieligen Ausfallzeiten zwingen. Mit dem Abbau der Überbestände bei den Kunden ist klar geworden, dass die Nachfrage nicht auf das frühere Niveau zurückkehren wird. In Verbindung mit dem Druck auf die Inputkosten sehen wir nicht, dass sich diese Situation, die durch Faktoren außerhalb unserer Kontrolle verursacht wird, in absehbarer Zukunft verbessern wird", erklärte das Unternehmen.

Als Reaktion auf diese Situation hat das Unternehmen die Schließung des Sappi-Werks Stockstadt angekündigt. Die Schließung des Standorts soll im ersten Kalenderquartal 2024 abgeschlossen sein.

Über den Verkauf des Standortes wurde inzwischen mit der Progroup AG eine Vereinbarung unterzeichnet. Progroup will das Gelände im April 2024 übernehmen. Im Anschluss daran wird der Rückbau der alten Anlagen geplant und durchgeführt.

Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, begrüßt die Einigung: „Das war bestes Teamwork! Wir freuen uns, dass wir gemeinsam eine gute und langfristige Lösung für die Zukunft erarbeitet haben. In sehr kurzer Zeit und in vielen persönlichen Gesprächen haben wir gute Lösungen mit allen Beteiligten vor Ort gefunden. Die hervorragend ausgebildeten Fachkräfte am Bayerischen Untermain und die ausgezeichnete Infrastruktur in der Rhein-Main Region sind zudem entscheidende Faktoren für die positive Standortentscheidung, die sich auch in Zukunft bewähren werden.“

Dieser Schritt ist notwendig, um Platz für die Umsetzung des zukünftigen Standortkonzepts zu schaffen und wird im Verlauf des Jahres 2025 abgeschlossen. Parallel dazu werden konkrete Planungen und technische Gutachten erarbeitet, die als Grundlage für Genehmigungsanträge sowie bevorstehende Investitionen dienen.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Ich freue mich sehr über die Entscheidung der Progroup AG. Bayern ist ein hochattraktiver Standort für Unternehmen, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft arbeiten. Die Wahl von Stockstadt ist deshalb folgerichtig. Das Wirtschaftsministerium hat über Invest in Bavaria erfolgreiche Arbeit geleistet, wir haben uns intensiv um das Projekt gekümmert.“

Nach der Progroup-Planung soll nun Schritt für Schritt ein Konzept erarbeitet werden, um mit Hilfe eines geschlossenen Stoffkreislaufs nachhaltig und innovativ Wellpappenrohpapier zu produzieren.

Maximilian Heindl, CEO der Progroup AG, erklärte zu den Ambitionen des Unternehmens: „Kreislaufwirtschaft ist ein auf Langfristigkeit angelegter Prozess. Vom Frischwasserbedarf, den wir im Branchenvergleich um über 80 Prozent unterschreiten, bis zum Energiekonzept: Unser Ziel ist es, so schonend wie nur möglich mit Ressourcen umzugehen. Das heißt, dass der Planungs-Prozess Zeit braucht. Es heißt aber auch, dass wir uns hier am bayerischen Untermain sehr langfristig engagieren. Wir freuen uns darauf, gemeinsame Chancen für uns und für die Region an unserem Zukunftsstandort Stockstadt zu entwickeln.“

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