Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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Der europäische Green Deal lässt erkennen, dass die Europäische Kommission der Kreislaufwirtschaft zukünftig eine wichtige Rolle zuweist, so der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in einer ersten Bewertung.

"Das ist ein starkes Signal, dass wir ausdrücklich begrüßen. Die Branche hat lange darauf warten müssen", erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Eine neue Dynamik könnte durch das im Green Deal enthaltenen Ziel die Entwicklung von Leitmärkten für klimaneutrale und kreislauforientierte Produkte in und außerhalb der EU vorantreiben. Als einen "richtigen Ansatz" bezeichnete es Rehbock auch, "den Markt für Sekundärrohstoffe" zu fördern und der getrennten Sammlung von Abfällen ein noch größeres Gewicht einzuräumen.

Wer das Klima schützen will, muss die Kreislaufwirtschaft und die mittelständischen Unternehmen, die diese Kreislaufwirtschaft aufgebaut haben, tragen und stärken. "Wir brauchen ein Mittelstandsprogramm für den Aufbau der Recyclingwirtschaft in Europa. Recycling wird nur mit einem starken regional verankerten Mittelstand gelingen. Nur so können vor Ort viele Arbeitsplätze entstehen."

Der bvse warnte auch vor einer Umweltpolitik der populären Überschriften, ohne auf wichtige Details zu achten. Wenn die EU ein Exportverbot von Abfällen wolle, müsse sie zuvor zwingend Sekundärrohstoffe aus dem Abfallbegriff herausnehmen, ansonsten würde beispielsweise der Schrott-Export in nicht EU-Länder, wie die Türkei, völlig zum Erliegen kommen.

Rehbock zeigte sich auch darüber enttäuscht, dass ein "heißes Eisen" in dem europäischen Green Deal nicht angesprochen wurde. Die Abfallwirtschaft könnte einen sehr großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die überlangen Übergangsfristen bis zur Schließung der Hausmülldeponien in Europa verhindern dies aber. Sie verhinderten bislang aber auch die Entwicklung einer dynamischen Recyclingindustrie. So würden alleine in Spanien immer noch deutlich mehr als 50 Prozent des Abfalls aus privaten Haushalten auf Deponien verbracht und in zu vielen EU-Ländern sehe es leider nicht viel besser aus. "Solange es billigen Deponieraum gibt, hat es das Recycling schwer und der Klimaschutz hat das Nachsehen", betonte der bvse in seiner Stellungnahme.

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