Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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Als "sehr kritisch" bezeichnet Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., die derzeitige Entsorgungssituation in Deutschland.

Im Bereich der gewerblichen Entsorgung gebe es erhebliche Probleme. Viele Müllverbrennungsanlagen in Deutschland sind so stark ausgelastet, dass es immer schwieriger wird, den zu verbrennenden Anteil des Gewerbeabfalls in geeigneten Anlagen zu entsorgen. Das ist nicht nur ein Problem für die mittelständische Entsorgungsbranche, sondern wird über höhere Kosten auch auf die Gewerbe- und Industriebetriebe durchschlagen, ist sich Rehbock sicher.

Ein wichtiger Grund für die Misere ist nach Meinung des bvse, dass immer noch zu große Abfallmengen nach Deutschland importiert und in den Müllverbrennungsanlagen entsorgt werden.

Der bvse geht davon aus, dass aus dem Ausland rund 1 Million Tonnen Abfall in den deutschen Verbrennungsanlagen landen. "Wir haben den Verdacht, dass durch den gezielten Import die Kapazitäten knapp gehalten werden sollen. Das muss aufhören!“, forderte Rehbock. Im vergangenen Sommer habe es jedenfalls keine mit diesem Jahr vergleichbaren Probleme gegeben. Es liege mithin nicht allein an der Hitze, aufgrund der die Anlagen weniger Material verarbeiten können.

Die Situation könnte sich nach Auffassung des bvse durch den von den Niederlanden verhängten Importstopp von Verbrennungsabfällen weiter verschärfen. bvse-Mitgliedsunternehmen hätten zudem den Eindruck, dass auch aus Großbritannien, aus Angst vor dem drohenden Brexit, vermehrt Verbrennungsabfälle importiert würden.

Als großes Ärgernis stellt sich für den bvse auch dar, dass immer noch große Mengen an Bioabfall die Müllverbrennungsanlagen verstopfen. Eigentlich müsste der Bioabfall getrennt vom Restmüll gesammelt werden. Stattdessen zeigen sich in zu vielen Kommunen bei der eigentlich vorgeschriebenen Trennung große Mängel. Nur so ist erklärlich, dass offenbar immer noch erhebliche Mengen Bioabfall in den Restmüll gelangen, der dann in Müllverbrennungsanlagen entsorgt wird.

Zwar ist in den allermeisten Städten und Landkreisen die Biotonne längst eingeführt, aber es gibt erhebliche Unterschiede bei der Bioabfall-Sammelmenge aus privaten Haushalten. Der Bundesdurchschnitt bei der Bioabfallsammlung liegt bei 59 kg/Person/Jahr. Für etliche Ruhrgebietsstädte berichtete der Naturschutzbund (NABU) im Juli 2018 jedoch von weniger als 10 kg.

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