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Nach mehr als 46 Jahren geht die MVA Stapelfeld (Bildhintergrund) vom Netz. Sie wird durch das MHKW Stapelfeld (Bildvordergrund) ersetzt. Bildquelle: EEW

Nach mehr als 46 Jahren Betrieb wird die EEW Energy from Waste Stapelfeld GmbH (EEW) am 31. Juli 2025 die Müllverbrennungsanlage (MVA) Stapelfeld planmäßig stilllegen.

Die Anlage, die seit dem 22. Februar 1979 zuverlässig die Entsorgungssicherheit für Hamburg und das südöstliche Schleswig-Holstein gewährleistet hat, geht damit nach der Verwertung von insgesamt rund 14,3 Millionen Tonnen Abfällen außer Betrieb.

„Am 29. Juli haben wir die letzte Tonne Abfall aufgegeben. Danach wird der Kessel schrittweise heruntergefahren, bis wir am 31. Juli endgültig abschalten“, erklärt Guido Lücker, Technischer Geschäftsführer von EEW Stapelfeld. „Die MVA Stapelfeld hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur für eine sichere Abfallverwertung gesorgt, sondern auch mehr als 5,2 Millionen Megawattstunden Strom und 5,5 Millionen Megawattstunden Fernwärme erzeugt – und damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Haushalten und Gewerbe geleistet.“

Dank der MVA Stapelfeld verfügte die Metropolregion Hamburg schon frühzeitig über eine Alternative zur klimaschädlichen Deponierung, die erst 1993 gesetzlich beendet und nach einer zwölfjährigen Übergangszeit 2005 endgültig abgelöst wurde. Während thermisch verwertete Abfälle pro Tonne etwa eine Tonne CO₂ freisetzen, ist das aus Deponien entweichende Methan um den Faktor 30 klimawirksamer – ohne dass dabei das Energie- oder Rohstoffpotenzial des Abfalls genutzt wird.

Mit Abschaltung der Bestandsanlage beginnt zugleich eine neue Ära am Standort: Der mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für seine Energieeffizienz geförderte Ersatzneubau wird künftig dieselben Abfallmengen verwerten – jedoch mit modernster Feuerungs- und Leittechnik sowie deutlich höherer Energieeffizienz. Aus der gleichen Menge Abfall kann die neue Anlage bei gleichbleibender Fernwärmelieferung doppelt so viel Strom erzeugen.

„Für die Region bedeutet das: Die Versorgungssicherheit bleibt bestehen, Arbeitsplätze bleiben erhalten, und der Standort Stapelfeld wird mit dem Neubau auch in den kommenden Jahrzehnten ein verlässlicher Partner für Kommunen und Wirtschaft sein“, betont Christian Funk, Kaufmännischer Geschäftsführer von EEW Stapelfeld. 

In 46 Betriebsjahren liefen die beiden Verbrennungslinien zusammen über 703.000 Stunden – mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von mehr als 87 Prozent. Dabei wurden rund 40 Millionen Tonnen Hochdruckdampf (400 °C, 40 bar) erzeugt, die für Stromerzeugung, Fernwärme und industrielle Prozesse genutzt wurden. Die Menge an verwertetem Abfall entspricht dem Hausmüll von mehr als zwei Millionen Menschen über fast ein halbes Jahrhundert.

Quelle: www.eew-energyfromwaste.com

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