Konkrete Mitwirkung der Packmittelindustrie, des Handels und der Abfüller ist gefordert
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Konkrete Mitwirkung der Packmittelindustrie, des Handels und der Abfüller ist gefordert
Jedes Jahr erzeugen die Europäer 25 Mio. t Kunststoffabfälle, jedoch weniger als 30 % werden für das Recycling gesammelt. Das will die Europäische Union mit ihrer Kunststoffstrategie ändern und trifft damit beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung auf Zustimmung.
Als "völlig falschen Ansatz" kritisierte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, den Vorschlag, eine europaweite Kunststoffsteuer zu erheben.
Die Qualitätsdiskussion beim Kunststoffrecycling nimmt an Fahrt auf. Gründe hierfür sieht der Fachverband Kunststoffrecycling unter anderem im neuen Verpackungsgesetz, den aktuell laufenden Beratungen in Brüssel zur "Circular Economy", der geplanten Kunststoffstrategie der EU-Kommission und nicht zuletzt im von China angekündigten Importstopp von Kunststoffabfällen ab dem 01.01.2018.
In einem Namensartikel macht Dr. Dirk Textor, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Kunststoffrecycling und Inhaber der Textor Kunststoff GmbH, deutlich, worauf es in nächster Zeit beim Kunststoffrecycling ankommt. Er warnt vor einem "weiter so" und fordert von allen Beteiligten ein Umdenken.
Der Markt für Kunststoffabfälle ist weltweit im Umbruch und hat sich von einem Anbietermarkt zu einem Nachfragemarkt gewandelt. Das für 2018 angekündigte chinesische Importverbot für Kunststoffabfälle wird diesen Trend weiter verstärken. Während die Kunststoffrecyclingunternehmen diese Entwicklung naturgemäß begrüßen, werden sich insbesondere für Sammler und Sortierer in nächster Zeit neue Herausforderungen stellen, so die Prognose des bvse-Fachverbands Kunststoffrecycling.
Das am 12.07.17 verkündete Verpackungsgesetz und die europäische Road Map „Strategy on Plastics in a Circular Economy“ setzen viele neue Schwerpunkte und Akzente für die Marschrichtung der Kunststoffrecyclingbranche. Als hilfreiches Orientierungsmittel, sowohl für die Akteure der Recyclingkette aber auch für die an der Kreislaufwirtschaft Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Kommunen und ÖrE, hat der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling in einer Broschüre die 7 wichtigsten Kernforderungen für die Zukunft des Kunststoffrecyclings in Deutschland zusammengefasst.
Der Trend Getränke in PET-Flaschen abzufüllen, hält an. Dadurch nimmt auch der Anteil an Pfandflaschen zu. Für die Rücknahme der pfandpflichtigen Getränkeflaschen werden inzwischen unterschiedliche Automatensysteme eingesetzt, die je nach Bauart, der nachfolgenden Recyclingstufe große Probleme bereiten.
"Das Verpackungsgesetz hat die richtigen Stellschrauben gesetzt – höhere Quoten für das Recycling und die Festschreibung der privatwirtschaftlichen Produktverantwortung", erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung auf dem 20. Internationalen Altkunststofftag, der mit 430 Teilnehmern Ende Mai in Bad Neuenahr stattfand.
Die Verabschiedung des Verpackungsgesetzes stößt auf große Zustimmung in der Kunststoffrecyclingbranche. Der Vizepräsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Herbert Snell, erwartet, dass das Gesetz dem Recycling von Kunststoffverpackungen einen neuen Schub bringen kann.
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