Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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Steigendes Umweltbewusstsein und Sorge über Verschwendung und erschöpfte Ressourcen führen dazu, dass immer mehr Verbraucher auf nachhaltigeren Konsum setzen. Mehr als sieben von zehn Verbraucher in Deutschland möchten ihr eigenes Konsumverhalten entsprechend ändern.

1123 circular economyDafür wenden sich Verbraucher zunehmend an Unternehmen, die auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft setzen. Fast die Hälfte glaubt jedoch, dass Unternehmen derzeit noch nicht genug für Recycling, Wiederverwertung und Abfallreduktion tun.

Dies geht aus einer neuen Studie des Capgemini Research Institute, Circular economy for a sustainable future: How organizations can empower consumers and transition to a circular economy hervor.

44 Prozent der Verbraucher haben in den letzten zwölf Monaten ihre Ausgaben bei Lebensmittel- und Getränkeherstellern erhöht, welche sich auf Recycling, Wiederverwertung und Abfallvermeidung konzentrieren. 40 Prozent der Verbraucher haben dies im Bereich der Körper- und Haushaltspflegeprodukte getan.

Insgesamt glauben jedoch 49 Prozent, dass Unternehmen noch weitere Maßnahmen im Bereich Recycling, Wiederverwertung und Abfallreduktion ergreifen müssen. Fehlende Handlungsbereitschaft kann sich zudem zu einem Reputationsproblem für Unternehmen entwickeln: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Verbraucher hat derzeit kein Vertrauen in die Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen.

Hindernisse abbauen: Schwerpunkt liegt aktuell in der Nachnutzungsphase

Im Hinblick auf Komfort, Zugang und Kosten fühlen sich Verbrauchern darin beeinträchtigt, nachhaltigere Konsumentscheidungen zu treffen. Drei von fünf (60 Prozent) geben als Begründung an, dass Produktkennzeichnungen keine ausreichenden Informationen, etwa über Herkunft, Wiederverwertbarkeit oder recycelten Inhalt, beinhalten. Für 55 Prozent stellen hohe Kosten für die Reparatur von Produkten eine Hürde dar. Und mehr als die Hälfte (53 Prozent) gibt an, dass sie keine Kompromisse bei der Bequemlichkeit eingehen wollen.

Um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, gibt es bereits regulatorische Bemühungen wie die EU-Initiative „Recht auf Reparatur“. Zusätzlich sollten Unternehmen weitere Maßnahmen ergreifen, um ihr Produktportfolio nachhaltiger zu gestalten und umweltbewussten Konsum zu ermöglichen.

Derzeit konzentrieren sich die Verbraucher in ihrem Verhalten vor allem auf die Phase nach der Nutzung. So geben beispielsweise 58 Prozent der Verbraucher an, dass sie Lebensmittelabfälle trennen – in Deutschland sogar 69 Prozent. Aber nur 48 Prozent der deutschen Befragten kaufen Lebensmittel ein, bei denen möglichst wenig Verpackungsmaterial verwendet wird. Dies könnte auf eine beschränkte Auswahl an nachhaltigen Produkten hindeuten, die Konsumenten tatsächlich zur Verfügung stehen.

Zwar ist verantwortungsvolle Entsorgung ein Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft, doch es bedarf weiterer Bemühungen, um sicherzustellen, dass Abfall gar nicht erst entsteht.

Für die Studie hat das Capgemini  Research Institute mehr als 8.000 Verbraucher in 14 Ländern weltweit befragt, darunter 757 Personen in Deutschland. Weitere Informationen bietet die vollständige Studie, die hier zum Herunteladen zur Verfügung steht: Studie_Circular-Economy

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