„Mit der neuen Bioabfallvergärungsanlage kann der Rhein-Hunsrück-Kreis künftig nicht nur knapp 2.500 Tonnen klimaschädliches CO2 einsparen,", sagte Energie- und Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute beim ersten Spatenstich in Kirchberg.
Griese weiter: "Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, wird das aus Bioabfällen erzeugte und gespeicherte Biogas über ein Blockheizkraftwerk in Strom umgewandelt und flexibel ins Netz eingespeist. Das trägt zur Netzstabilität sowie zur dezentralen Energiewende in der Region bei. Diese innovative und in Deutschland einzigartige Anlage ist eine Blaupause für die Energiewende."
Das Umweltministerium fördert die beispielgebende Anlage mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. In der Anlage wird künftig aus energiereichen Küchen- und Nahrungsabfällen wertvolles und umweltfreundliches Biogas gewonnen. „Der Vorteil: Der Rhein-Hunsrück-Kreis nutzt damit Rohstoffe für die Energiewende, die ohnehin vorhanden sind“, so Griese weiter. So liegt der Kreis laut aktuellen Daten an der Spitze der Bioabfallsammlung in Rheinland-Pfalz.
Die Bioabfallvergärungsanlage wird voraussichtlich 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren und durch ihren kurzfristigen, hochflexiblen Einsatz zur Stromversorgungssicherheit in der Region beitragen. „Das ist ein wertvoller Beitrag für die dezentrale Energiewende, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region sichert. Vor einigen Jahrzehnten hatte der Rhein-Hunsrück-Kreis eine der höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen und einen CO2-Ausstoß von etwa 700.000 Tonnen jährlich. Heute weist er dank der Energiewende eine der geringsten Verschuldungen auf und produziert die dreifache Menge an Strom aus Wind, Sonne und Biomasse, als im Kreis selbst verbraucht wird. Das ist eine Erfolgsgeschichte, die der Kreis mit der innovativen und klimafreundlichen Bioabfallvergärungsanlage nun fortführt“, erklärte der Staatssekretär.
Kommunen seien wichtige Schlüsselakteure für den Klimaschutz und für die Umsetzung der Energiewende. Der Rhein-Hunsrück-Kreis, der von der Agentur für Erneuerbare Energien 2018 auch als Energie-Kommune des Jahrzehnts ausgezeichnet wurde, könne hier als wertvolles Beispiel dienen, führte Griese an. Und betonte abschließend: „Der Klimawandel ist spürbar in Rheinland-Pfalz angekommen: In Trier, Andernach und Bad Neuenahr-Ahrweiler haben zum Beispiel die Thermometer in diesem Sommer erstmals die 40-Grad-Grenze überschritten. Daher müssen wir uns auf allen Ebenen entschlossen für mehr Klimaschutz und die Umsetzung der Energiewende einsetzen – so wie hier im Rhein-Hunsrück-Kreis.“