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Bildquelle: Doppstadt

Das bvse-Frauennetzwerk stärkt die Sichtbarkeit von Frauen und möchte junge Talente für die Recycling- und Entsorgungsbranche begeistern. Rolemodels wie Doppstadt-Gebietsverkaufsleiterin Iris Niendorf – häufig zu Gast im Netzwerk – zeigen, wie Frauen in der Branche erfolgreich ihren Weg gehen. Vielen Dank an Doppstadt für die Bereitstellung des folgenden Interviews.

1125 Doppstadt2 Iris NiendorfIris Niendorf hält seit 16 Jahren der Entsorgungs- und Recyclingbranche die Treue – damit ist sie eine unter wenigen. Denn Frauen sind in der Branche immer noch unterrepräsentiert. Die 36-Jährige betreut seit 2021 als erste Gebietsverkaufsleiterin bei Doppstadt Kunden in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Im Interview bekundet Iris Niendorf ihre Leidenschaft für die Abfallwirtschaft und appelliert an alle weiblichen Fachkräfte, „ihre Frau zu stehen“.

Wie sind Sie zu Doppstadt gekommen? Was hat Sie am Unternehmen gereizt?

Iris Niendorf: „In der Entsorgungsindustrie gibt es ein schönes Sprichwort: ‛Es geht keiner verloren, man bleibt der Branche treu und trifft sich immer wieder’. Ich bin das beste Beispiel dafür. Nach meinem Abitur habe ich eine kaufmännische Ausbildung bei einem großen Entsorgungsunternehmen begonnen. Ich war 12 Jahre dort, bis Michael Zeppenfeldt mir 2021 den Job als Gebietsverkaufsleiterin bei Doppstadt anbot. Ich musste nicht lange überlegen. Doppstadt ist ein international gut aufgestelltes Unternehmen mit enormem Wachstumspotential und großartigen Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung. Zudem war es für mich extrem spannend, meine ehemaligen Geschäftspartner als Kunden zu haben und Herausforderungen zu lösen, mit denen ich vorher selbst konfrontiert war.“

Was macht Doppstadt aus Ihrer Sicht als Arbeitgeber aus?

Iris Niendorf: „Ich kann mich frei entfalten, bin an keine strikten Vorgaben gebunden. Dadurch kann ich meinen Arbeitsalltag eigenverantwortlich gestalten. Doppstadt bringt mir sehr viel Vertrauen entgegen. Ein weiterer Pluspunkt: Mein Aufgabenfeld ist sehr vielseitig, jeder Tag ist anders. Als Gebietsverkaufsleiterin verbringe ich viel Zeit bei meinen Kunden. Ich berate sie, präsentiere die neuesten Doppstadt-Lösungen und unterstütze in herausfordernden Situationen. Der persönliche Kontakt ist unglaublich wichtig. Nur in enger Zusammenarbeit kann ich die bestmögliche Lösung für die individuellen Anforderungen meiner Kunden finden. Die Vielfältigkeit meiner Kunden macht meinen Job zusätzlich spannend. Ich betreue Menschen jeden Alters, Geschlechts und aus vielen Kulturen.“

Sie haben die Vielseitigkeit der Kundenprofile angesprochen. Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept für eine gelungene Zusammenarbeit?

Iris Niendorf: „Aktives Zuhören ist für mich der Schlüssel zum Erfolg. Ich muss die Wünsche, Bedürfnisse und Herausforderungen meiner Kunden in jeder Hinsicht verstehen, am besten antizipieren. Das gelingt nur im engen und persönlichen Austausch. Zudem ist mir Ehrlichkeit sehr wichtig. Wenn ich eine technische Frage mal nicht beantworten kann, reiche ich die Informationen lieber umfassend recherchiert nach als eine schwammige Antwort zu geben. Viele Kunden schätzen diese Ehrlichkeit. Ich muss allerdings auch sagen, dass man es als Frau häufiger schwieriger hat als Männer in derselben Position und mit derselben Erfahrung. Man muss sich stärker beweisen, mehr durch fundiertes Wissen glänzen, sehr selbstbewusst auftreten.“

Der Anteil an weiblichen Mitarbeitenden in der Recycling- und Entsorgungsbranche ist relativ gering. Welche Gründe hat das? Und wie können Unternehmen weibliche Fachkräfte für sich gewinnen?

Iris Niendorf: „Leider entscheiden sich immer noch wenige Frauen aktiv für die Abfall- und Recyclingindustrie. Aus meiner Sicht liegt es nicht daran, dass die Branche keine Frauen willkommen heißt. Bei Doppstadt bin ich mit offenen Armen empfangen worden. Ich werde als Frau genau wie meine männlichen Kollegen behandelt. Ich glaube, dass viele Frauen Hemmungen haben, sich im Maschinenbau oder der Entsorgungsbranche zu bewerben. Als Unternehmen und Gesellschaft sollte man Frauen in MINT-Berufen vom Kindesalter an fördern. Ich nehme regelmäßig am Frauennetzwerktreffen des BVSE teil. Dabei habe ich festgestellt, wie wichtig es für viele Frauen in der Branche ist, weibliche Ansprechpartner zu haben. Beim Netzwerktreffen sprechen wir sehr offen – auch über Herausforderungen, die vorwiegend Frauen in der Industrie betreffen. Wichtig ist ebenfalls, die Sichtbarkeit von weiblichen Fachkräften zu erhöhen. Ich denke zum Beispiel an die Teilnahme an Konferenzen und Messen sowie an die regelmäßige Repräsentation auf digitalen Kanälen sowie in der Presse und Werbung.“

Sie feiern im Januar Ihr fünfjähriges Betriebsjubiläum. Wie hat sich Ihr Aufgabenfeld bei Doppstadt entwickelt?

Iris Niendorf: „Doppstadt bietet mir vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Neben meiner Tätigkeit als Gebietsverkaufsleiterin übernehme ich seit kurzem Aufgaben im Bereich Key Account Management und unterstütze Michael Zeppenfeldt und sein Team im Fachvertrieb für das mobile modular processing concept (MMPC). Ich bilde mich zudem regelmäßig intern wie extern weiter, vor allem im Bereich rechtliche Voraussetzungen in der Abfallwirtschaft. Die ganzheitliche Beratung unserer Kunden – auch in abfallrechtlichen Fragen – ist ein klares Alleinstellungsmerkmal von Doppstadt.“

Was zeichnet das Doppstadt-Portfolio aus Ihrer Sicht aus? Wie hat sich das Unternehmen technologisch und strukturell weiterentwickelt?

Iris Niendorf: „Doppstadt steht für Innovation wie kein anderes Unternehmen in der Branche. Unsere Kunden sehen in uns zurecht den Lösungsanbieter, der den Markt im Bereich Aufbereitungstechnik revolutioniert hat. Bis heute prägen wir die Branche mit unseren Maschinen maßgeblich. Bestes Beispiel ist unser MMPC – eine effiziente Komplettlösung, die genau auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt ist. Dabei beraten wir immer ganzheitlich. In enger Abstimmung mit unseren Kunden finden wir die wirtschaftlichste, technisch sinnvollste und rechtlich sicherste Lösung. Das unterscheidet uns vom Wettbewerb. Generell sind unsere Maschinen smarter geworden. Unsere Kunden schätzen unter anderem die intelligente Überwachungsautomatik, mit der unsere Maschinen Probleme selbstständig erkennen und sich im Notfall ohne manuellen Eingriff abschalten – ein großer Vorteil beim aktuellen Fachkräftemangel. Der Markt fordert zudem vermehrt elektrifizierte Lösungen, die wir beispielsweise mit der neuen Siebmaschine SM 620.3 und unserem hocheffizienten Zerkleinerer INVENTHOR 6.2 liefern können.“

Welche Entwicklungen in der Branche sind für die zukünftige Ausrichtung von Doppstadt besonders relevant?

Iris Niendorf: „Ich sehe besonders zwei Ansätze, mit denen wir uns profilieren können. Das ist zum einen unsere ganzheitliche Beratung, insbesondere in abfallrechtlichen Belangen. Die gesetzlichen Vorgaben, mit denen die Entsorgungs- und Recyclingbranche konfrontiert sind, ändern sich ständig. Mit Doppstadt hat die Branche einen verlässlichen Partner an ihrer Seite, der die rechtlichen Voraussetzungen und Anforderungen in ihrer ganzen Vielfalt kennt und versteht. Zum anderen werden neue Materialien im Recyclingsektor Einzug halten. Ich denke zum Beispiel an Autobatterien, PV-Module und Bestandteile von Windrädern. Diese Materialien müssen in Zukunft aufbereitet werden. Doppstadt hat die Erfahrung und Innovationskraft, um diese zukunftsträchtige Aufgabe zu meistern.“

Was möchten Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die sich für die Abfall- und Entsorgungsbranche interessieren?

Iris Niendorf: „Ich möchte junge Menschen vor allem dazu motivieren, offen und mutig zu sein. Sie sollen sich nicht zurückhalten und auch mal Themen ansprechen, die vielleicht verbesserungswürdig sind. Nur so können wir gemeinsam wachsen. Es ist zudem wichtig, über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich weiterzuentwickeln – fachlich wie menschlich. Allen Mädchen und jungen Frauen möchte ich von Herzen sagen: ‛Traut euch, auch in einer männerdominierten Branche eure Frau zu stehen. Die Entsorgungs- und Recyclingindustrie ist spannend, vielseitig und wird nie langweilig. Ihr seid hier willkommen’. Ich möchte, dass viel mehr weibliche Fachkräfte regelmäßig zusammenfinden, netzwerken und sich miteinander austauschen. Schreibt mich gerne über Social Media an. Ich habe ein offenes Ohr für euch.“

Quelle: Doppstadt

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