Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer verschlechtert sich abermals.
Durch den Rückgang um weitere 3,1 Punkte steht der Wert Ende September bei -31,5 Punkten. Die Krise des Wirtschaftsstandortes Deutschland spitzt sich immer weiter zu.
Nachdem sich das ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer zunächst im Jahresverlauf auf sehr niedrigem Niveau leicht verbessert hatte, markiert das aktuelle Minus den mittlerweile vierten Monat in Folge, in dem eine Verschlechterung zu verzeichnen ist.
Einmal mehr besorgniserregend ist, dass die Unternehmen sowohl hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage als auch der Erwartungen für die kommenden sechs Monate schlechtere Einschätzungen melden als noch im Vormonat. Zwar scheint der Ernst der Lage inzwischen tatsächlich in der Bundesregierung angekommen zu sein, doch lassen sich weiterhin konkrete und schnell wirksame Maßnahmen vermissen.
Vorsichtig hoffnungsvoll stimmt immerhin, dass dem jüngsten Autogipfel Maßnahmen folgen sollen, die nachhaltige Impulse für die deutsche Automobilindustrie setzen. Jedoch bleibt abzuwarten, inwiefern hierbei auch die mittelständischen Zulieferer zum Zuge kommen. So übertüncht die Krisenstimmung unter den Herstellern gegenwärtig die damit verbundenen Schwierigkeiten für die deutschen Zulieferer, die seitens der Hersteller massiv unter Kostendruck gestellt werden. Dieses Phänomen ist üblich, trifft die Mittelständler jedoch gegenwärtig besonders hart, da ein erhöhter Investitionsbedarf hinsichtlich der Produktportfolios und Prozesse besteht, während das Gesamtvolumen deutlich reduziert ist.
Gleichzeitig wird ein bisher nahezu ungekanntes Maß an Flexibilität bei den Abrufen an den Tag gelegt. Weniger medienwirksam als bei den Herstellern geht es dabei vielen Zulieferern an die Substanz. Reagieren trotz der dringend benötigten Fachkräfte immer mehr Unternehmen mit Stellenabbau, nehmen gleichzeitig die Insolvenzen signifikant zu.
Ein Blick auf die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage untermauert die Situation der Zuliefererindustrie. So meldeten die Unternehmen den letzten Höchststand der Lagebewertung im Juli 2021. Die Talfahrt hält entsprechend bereits seit über drei Jahren an.
Quelle: https://argez.de/