Die weitere Ausbreitung des Coronavirus führt zu immer mehr Einschränkungen im Alltag und macht auch vor den Unternehmen der Textilrecyclingbranche nicht halt.
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Die weitere Ausbreitung des Coronavirus führt zu immer mehr Einschränkungen im Alltag und macht auch vor den Unternehmen der Textilrecyclingbranche nicht halt.
Die Auswirkungen des Negativ-Trends „Fast-Fashion“ könnten für einige Unternehmen der Alttextilbranche bald existenzbedrohliche Züge annehmen. Hat eine echte textile Kreislaufwirtschaft in Zukunft eine Chance? Darüber diskutierten die Teilnehmer auf dem 8. Internationalen Alttextiltag.
Die Auswirkungen textiler Massenproduktion, der Hyperkonsum qualitativ minderwertiger Fast Fashion Mode, die anhaltende Wegwerfmentalität – all dies sind Faktoren, die wirtschaftlich tragfähiges Altkleiderrecycling zunehmend erschweren.
bvse mahnt dringenden Nachbesserungsbedarf am Vollzugshilfeentwurf - Mitte Dezember hat sich der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung mit Vorschlägen zur Nachbesserung des Entwurfs einer Ländermitteilung für „Anforderungen an die Erfassung, Sortierung und Verwertung von Alttextilien“ in einer Stellungnahme an das baden-württembergische Umweltministerium gewandt.
Das Problem illegaler Altkleidercontainer und der damit verbundenen Auswirkungen ist seit vielen Jahren ein Dauerbrennerthema, auch in den Kommunen.
Der bvse-Halbjahresmarktbericht der Alttextilbranche kommt im Ergebnis zur Erfassungsmenge in 2018 auf ein Wachstum von 3 Prozent gegenüber 1,8 Prozent in 2017. Doch die Steigerung der Sammelmenge lässt in der Alttextilbranche keine Freude aufkommen. Die vom Verbraucher aussortierte Kleidung ist von zunehmend schlechter Qualität, die sich nur bedingt oder gar nicht recyceln und auf den ohnehin enger gewordenen Absatzmärkten kaum noch vermarkten lässt.
In der bulgarischen Regierung gibt es Bestrebungen, eine sogenannte Produktgebühr auf importierte Second-Hand-Ware sowie auf Textilabfälle, die nach Sortierung oder anderer Aufbereitung zur Wiederverwendung auf dem bulgarischen Markt verbleiben sollen, zu erheben.
Modetrends wechseln schnell und Modeketten bringen ständig neue Kollektionen auf den Markt. Entsprechend häufig wird neue Kleidung gekauft. Derzeit sind dies rund 26 kg pro Bundesbürger und Jahr. 5,2 Milliarden Kleidungsstücke liegen schätzungsweise in den Kleiderschränken der modebewussten Deutschen.
Schlechte Sammelqualitäten - zähe Absatzmärkte - volle Läger und der weiterhin harte Konkurrenzkampf mit Kommunen und gegen Illegale Sammler: Die Textilrecyclingunternehmen treten zurzeit auf der Stelle. Die Branche braucht marktgängige Sammelfraktionen und faire Wettbewerbsbedingungen, denn auch das neue EU-Abfallwirtschaftspaket wird die Lage der Branche nicht verbessern, lautete die Prognose auf dem 7. Internationalen bvse-Alttextiltag.
Mit häufig wechselnden Kollektionen wirft die Modeindustrie zunehmend qualitativ minderwertige Materialmix-Bekleidung auf den Markt. Diese eignet sich bereits nach kurzer Tragdauer durch seine modebewussten Besitzer überwiegend nicht mehr zur weiteren Verwendung als Second-Hand-Ware. Die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen dieses Fast Fashion Trends war ein Schwerpunktthema des 7. Internationalen bvse-Alttextiltages in der Schweiz.
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