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Das Bundeskartellamt hat den Erwerb der Wismar Pellets GmbH durch die Lausitz Energie Vorsorge- und Entwicklungsgesellschaft Brandenburg mbH & Co. KG (LEAG) binnen Monatsfrist freigegeben.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Der Markt für Holzpellets ist in Bewegung. Die LEAG besitzt bereits drei Pelletwerke in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg und übernimmt mit der Wismar Pellets das größte Pelletwerk in Nord- und Ostdeutschland. Wir haben das Vorhaben eingehend geprüft, im Ergebnis ergeben sich aber keine durchgreifenden wettbewerblichen Probleme. Beim Vertrieb von Pellets an private Haushalte und Kleingewerbe gibt es keine räumlichen Überschneidungen der Tätigkeiten der Beteiligten. Bei der Belieferung größerer Kunden sind die Transportentfernungen größer und es gibt eine Vielzahl von Wettbewerbern, darunter auch integrierte Pellethersteller, die einem Sägewerk angeschlossen sind. Auf allen betroffenen Märkten bleiben hinreichende Ausweichoptionen erhalten.“

Mit einer Kapazität von jährlich ca. 250.000 Tonnen Holzpellets zählt Wismar Pellets zu den führenden Herstellern von Holzpellets in Deutschland. Aus dem Werk in Wismar vertreibt das Unternehmen die Produkte über sechs Lager ihrer Vertriebstochter Best Pellets oder andere Zwischenhändler bundesweit. Daneben werden größere Mengen Pellets nach Dänemark, Belgien und ins Vereinigte Königreich über den Hafen Wismar exportiert. Die LEAG ist erst 2022 durch den Erwerb dreier Pelletwerke in den Markt eingestiegen. Sie beliefert fast ausschließlich den regional tätigen Brennstoff- und Landhandel sowie wenige Großverbraucher.

Hintergrund

Deutschland ist in Europa Marktführer bei der Produktion von Pellets, deren Verwendung zur Produktion von Wärme oder Energie als umweltfreundlich gilt. Ermittlungen zufolge sind in Deutschland ca. 50 zertifizierte Hersteller und mindestens 150 zertifizierte Händler von Pellets tätig. Der regionale Vertrieb an die Endverbraucherinnen und -verbraucher wird von einer Vielzahl von Händlern durchgeführt.

Im vergangenen Jahr entwickelte sich durch den Krieg in der Ukraine sowie durch die gestiegenen Preise vor allem für Gas und Öl eine sehr stark ansteigende Nachfrage nach Pelletfeuerungen und Pellets. Der Ausbau von neuen Feuerstellen sowie Versorgungsängste führten dazu, dass – saisonal untypisch – die Nachfrage auch im Sommer sehr hoch war und eher anstieg. Hinzu kam eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland. Die Preise für Holzpellets waren ebenfalls saisonunüblich sehr stark angestiegen (teilweise vervierfacht). Mittlerweile sinken die Pelletpreise deutlich und bewegen sich in Richtung des Niveaus von 2021. In Deutschland besteht bei Pellets traditionell ein Angebotsüberhang, d.h. es wurden in den vergangenen 10 Jahren stets mehr Pellets produziert als verbraucht. Dies wird auch für die Zukunft prognostiziert.

Quelle: www.bundeskartellamt.de

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