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Die zuvor schon geringe Quote für die stoffliche Verwertung des Klärschlamms verringerte sich 2020 ein weiteres Mal.

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu feststellt, wurden zuletzt noch 0,5 % des Klärschlamms bodenbezogen in der Landwirtschaft oder im Landschaftsbau stofflich verwertet. Dementsprechend gelangte der Klärschlamm weitaus überwiegend - zu 99,5 % - in die Verbrennung.1 Dazu standen für rund drei Viertel der Klärschlammmenge Mitverbrennungs- (zum Beispiel in Zementwerken) und für rund ein Viertel der Menge Monoverbrennungskapazitäten in Klärschlammverbrennungsanlagen zur Verfügung.

Insgesamt fielen in Baden-Württemberg bei der biologischen Behandlung des häuslichen und gewerblichen Abwassers in kommunalen Kläranlagen rund 227 000 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse (t TM) an.2 Für rund 67 600 t TM, das entspricht knapp 30 % des im Land angefallenen Klärschlamms, fand 2020 eine Entsorgung außerhalb des Landes statt. Zu den 9 200 t TM, die an kommunale Kläranlagen in anderen Bundesländern3 gingen, wurden 55 100 t TM zum Beispiel an Kraftwerke oder Industrieanlagen in anderen Bundesländern und 3 300 t TM an das Ausland abgegeben.

Klärschlamm enthält sowohl Pflanzennährstoffe als auch - je nach Einzugsgebiet der Kläranlage - umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe. Um die erwünschten Pflanzennährstoffe für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, enthält die Klärschlammverordnung Regelungen zur Phosphorrückgewinnung, die mit einer mehrjährigen Übergangsfrist bei größeren Kläranlagen greifen.4 Mit Stand 2020 sind in Baden-Württemberg 50 Kläranlagen der Größenklasse 4 (Ausbaugröße von 50 001 bis 100 000 Einwohnerwerten (EW)) und 37 Kläranlagen der Größenklasse 5 (Ausbaugröße über 100 000 EW) davon betroffen. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes entfielen auf diese Kläranlagen rund 60 % des 2020 im Land insgesamt erzeugten Klärschlamms.

1 Einschließlich Klärschlammvergasung mit einer vergleichsweise geringen Menge.
2 Klärschlamm hat abhängig vom Entsorgungsweg einen unterschiedlichen Wassergehalt, der durch Entwässerungsverfahren eingestellt wird. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, beziehen sich die Daten jeweils auf die Trockenmasse des Klärschlamms.
3 Insbesondere der gesamte im Landkreis Biberach und der größte Teil des im Alb-Donau-Kreis erzeugten Schlamms ging an bayrische Kläranlagen und dort überwiegend an eine Kläranlage mit Klärschlammverbrennung.
4 Plattform P-Rück Baden-Württemberg: https://prueck-bw.de/

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