Nach gut einjähriger Bauzeit nimmt die AVG Ressourcen, eine Tochtergesellschaft der AVG Köln, an ihrem Standort in Köln-Niehl eine neue Altholz-Aufbereitungsanlage in Betrieb.
Die auf Basis der bestehenden Aufbereitungsanlage erweiterte neue Anlage erstreckt sich über eine Gesamtfläche von ca. 15.000 m² und verfügt im 2-Schicht-Betrieb über eine Kapazität von bis zu 120.000 Tonnen Altholz jährlich. Das Investitionsvolumen für die Erweiterung der Anlagen- und Aufbereitungstechnik beläuft sich auf über 3 Millionen Euro.
„Dies ist eine gute Investition für Zukunft, in den Umwelt- wie auch den Klimaschutz“, erläuterte Karl Georg Boje, Geschäftsführer der AVG Ressourcen. Die neue Altholz-Aufbereitungsanlage zähle zu den modernsten Anlagen dieses Typs in Deutschland und halte selbstverständlich alle aktuell geforderten Umwelt- und Emissionsstandards ein.
Großen Wert legte die AVG Ressourcen auf die umwelttechnischen Einrichtungen vor allem zur Staubminimierung. So wurde über dem Holzschredder eine Absauganlage mit nachgeschaltetem Filter installiert. Die Fördertechnik ist komplett gekapselt. Vor den einzelnen Lagerboxen sind Sprühnebelkanonen installiert, die bei Bedarf einen „Sprühnebelvorhang“ herstellen können. Die Beladung der LKWs für den Abtransport erfolgt in einer eingehausten Verladeschleuse, sodass auch von dort keine Staubemissionen entweichen können.
Beim Brandschutz setzt die AVG Ressourcen neue Maßstäbe. Sprühflutanlagen in allen Lagerboxen, InfrarotÜberwachung hinter der Zerkleinerungstechnik und eine Funkenlöschanlage im Bereich der Filteranlage sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit.
Die AVG Ressourcen ist der größte Altholzaufbereiter und –verwerter in der Region. Rund 90.000 Tonnen jährlich werden bisher an den beiden Standorten der Gesellschaft angenommen. Weitere Potenziale auf dem regionalen Altholzmarkt, sieht Geschäftsführer André Lotz auch in Zukunft gegeben.
„Unser Ziel ist es, möglichst viel stofflich zu verwerten. Dazu sind hohe Qualitätsstandards zu erfüllen. Die neue Anlage versetzt uns in die Lage, diese Qualitäten problemlos einzuhalten“, erläutert er weiter.
Hierzu wird vor allem unbehandeltes Altholz genutzt, sogenanntes A I Holz. Ebenfalls werden in der Anlage A II- und AIII-Hölzer verarbeitet. Dabei handelt es sich um lackiertes und beschichtetes Holz, das vornehmlich als Brennstoff für Biomasse-Kraftwerke dient.
Das Altholz stammt vor allem aus dem Bau- und Abbruchbereich oder es handelt es sich um Verpackungshölzer, Sortierreste aus der Kölner Sperrmüllsammlung sowie Abfälle aus der holzverarbeitenden Indust-rie. Abnehmer der erzeugten Holzhackschnitzel sind die Spanplattenindustrie sowie Biomasse-Kraftwerke, in denen aus dem erneuerbaren Energieträger Altholz klimaneutrale Energie erzeugt wird. Ein kleiner Teil landet im unternehmenseigenen Nahwärmenetz, das sowohl den eignen Standort als auch einige Nachbarn mit Wärme versorgt.
Hintergrund
Altholz in Deutschland zu 100 Prozent genutzt. In Deutschland fallen jährlich rund 8 Millionen Tonnen Altholz an, das zu 100 Prozent verwertet wird. Stofflich in der Holzwerkstoffindustrie, die für die Baustoff- und Möbelindustrie produzieren, und thermisch in Biomasse-Kraftwerken. Dadurch werden rund 5,8 Millionen Tonnen klimawirksames Kohlendioxid eingespart.