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Österreichs Zementindustrie ist nach einer Pressemeldung der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie International Nr.1 beim Umweltschutz und wurde zum Weltmeister beim Einsatz alternativer Brennstoffe und bei der Reduktion von Emissionen.

Die österreichische Zementindustrie erzielte 2017 ein Plus bei Produktion und Umsatz. Das aktuelle, gute konjunkturelle Umfeld lässt eine anhaltende, positive Entwicklung für 2018 erwarten. Stolz sind der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) Mag. Rudolf Zrost und DI Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ, auf Ergebnisse konsequenter Forschungsarbeit und hoher Investitionen in Werke und Umweltschutzanlagen.

So wurde Österreichs Zementindustrie zum Weltmeister beim Einsatz alternativer Brennstoffe und bei der Reduktion von Emissionen. "Neue Infrastrukturprojekte hinken seit Jahren hinterher, denn lange Verfahren gefährden den Standort Österreich", erläutert Zrost bei der Jahrespressekonferenz am 28. Juni in Wien. So werde die von der Regierung angekündigte Kürzung der Verfahrensdauer ausdrücklich begrüßt. Stromleitungsnetze sind an ihrer Leistungsgrenze. "Für die Forcierung und Umsetzung der Energiewende, braucht es Speicher und leistungsfähige Netze", fordert Spaun mit Nachdruck.

Die Produktion der acht Zementwerke in Österreich verzeichnete 2017 mit 4,9 Millionen Tonnen einen Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresumsatz erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 412 Millionen Euro. Das Plus ist vor allem auf den Hochbau zurückzuführen, erklärt Zrost. So hat der Wohnbau mit 2,3 Prozent gegenüber 2016 die höchste Wachstumsrate an Investitionen seit 2007 erreicht (Quelle WIFO, OeNB). Im Bereich der Infrastruktur ist aufgrund nicht getätigter Sanierungen und langer Verfahrensdauern bei Neubauprojekten bereits ein großer Rückstau entstanden. Zrost dazu: "Die beinahe unendliche Verfahrensdauer mancher Projekte macht diese nicht besser und beeinträchtigt dazu den Wirtschaftsstandort Österreich." 

Weiterhin hohes Niveau für 2018 erwartet

Die Dynamik beim Wohnbau hat in den ersten beiden Quartalen 2018 weiter zugenommen. Baubewilligungen, starkes Bevölkerungswachstum sowie niedrige Finanzierungskosten lassen für 2018 einen Zuwachs der realen Wohnbauinvestitionen von 2,7 Prozent erwarten (Quelle WIFO, OeNB). Das Konsumenten- und Bauvertrauen, Vorlaufindikatoren für die heimische Konjunktur, lassen eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau sehen. "Mit dem aktuell hohen Wohnbedarf und der noch günstigen Finanzierung sind die Indikatoren für 2018 durchaus positiv. Allerdings unter der Prämisse bereits hoher und noch weiter steigender Grundstückspreise", so Zrost. Im Bereich Tiefbau und Verkehrsinfrastruktur ist Zrost vorsichtig optimistisch: "Die geplante Kürzung der Verfahrensdauer könnte einen Anschub bei einigen schon lange geplanten Großprojekten wie dem Wiener Lobautunnel oder der dritten Piste am Flughafen Wien bewirken."

International Nr. 1 bei Umweltschutz

Die Anlageninvestitionen der Zementwerke haben sich mit über 51 Millionen Euro fast verdoppelt, mit über 19 Millionen Euro in Umweltschutzmaßnahmen wurde das Investment um mehr als 50 Prozent erhöht. "Die österreichische Zementindustrie ist international die Nr. 1, wenn es um Umweltschutzmaßnahmen und niedrigste Emissionen geht", sagt Zrost. Diese schafft aktuell einen Anteil von 80 Prozent beim Einsatz alternativer Brennstoffe und ist damit weltweit mit großem Abstand führend. Auch die CO2-Effizienz liegt durch den niedrigen Klinkeranteil von 70 Prozent im Spitzenfeld. Trotz Zuwachs in der Produktion konnten die CO2-Emissionen um 3,1 Prozent, das entspricht 525 Kilogramm pro Tonne, gesenkt werden.

F&E erweitert Potenzial zur Reduktion von Schadstoffen

Die 2008 mit dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium geschlossene Vereinbarung, die in zwei Schritten zur Reduktion der NOx-Emissionen führen sollte, wurde bereits 2010 und 2012 erreicht bzw. deutlich unterschritten. In den Folgejahren gelangen den Werken durch den Einsatz hochinnovativer Anlagen weitere Reduktionen. Kürzlich wurde im Salzburger Zementwerk Leube mit dem Bau einer DeCONOx-Anlage begonnen. "Durch die Kombination von katalytischer Abgasreinigung und Nachverbrennung werden Stickoxidemissionen (NOx) um rund 50 Prozent sinken, organische Kohlenstoffe (TOC) und Kohlenmonoxid (CO) sogar um 90 Prozent reduziert", erwartet Zrost.

Berücksichtigung des Betons als CO2-Senke

Eine 2016 publizierte Studie chinesischer und amerikanischer Geowissenschaftler zeigt, dass zementgebundene Baustoffe 43 Prozent der CO2-Emissionen, die bei der Entsäuerung des Kalksteins entstehen, über den gesamten Lebenszyklus und insbesondere durch intelligentes Recycling wieder aus der Atmosphäre aufnehmen. Dieser Effekt stellt eine relevante Größe für den globalen CO2-Kreislauf dar. Zement und Beton sollten daher in der Ökobilanz deutlich positiver als bisher bewertet werden. Damit diese Senkenwirkung in den nationalen Klimabilanzen angerechnet werden kann, muss das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) grünes Licht geben. Dazu wurde eine weltweite Studie in Auftrag gegeben.

Emissionshandel geht in die vierte Periode (2021–2030)

Die vierte Periode bietet mit zehn Jahren die bisher längste Planungssicherheit seit Einführung des Emissionshandels. Allerdings wurde nach Festlegung der Rahmenbedingungen für diese Periode des Emissionshandels eine Diskussion um einen Mindestpreis für CO2-Zertifikate losgetreten. "Beschlossenes wird gleich danach wieder in Frage gestellt. Das ist unverantwortlich", so Zrost, "denn die Zementindustrie muss langfristige und tiefgreifende Investitionsentscheidungen in Richtung Dekarbonisierung treffen können." "Auch dass die genaue Höhe der Zuteilung der CO2-Zertifikate erst im 1. Quartal 2021 feststehen wird, also erst nach Start der Handelsperiode, macht die für Unternehmen wichtige Planung schwierig," kritisiert Zrost. Positiv ist, so Zrost, dass der Zementindustrie der Carbon Leakage Status zuerkannt wurde. "Damit haben wir eine Basis für fairen Wettbewerb. Sorgen macht uns, dass die neuen Regeln einen weiter steigenden administrativen Aufwand für unsere Betriebe bedeuten werden", führt Zrost weiter aus.

Weitere Daten und Fakten zum Nachlesen im aktuellen Update des Nachhaltigkeitsberichtes:
Nachhaltigkeitsbericht 2017 1.54 MB

Quelle: www.zement.at

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