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Die INFRO e. K. - Informationssysteme für Rohstoffe, die Universität Hamburg und das Thünen-Institut haben die Stoffströme von Holz in Deutschland analysiert. Das Ergebnis ist eine umfassende Rohstoffbilanz, die u. a. zeigt, dass die Kaskadennutzung, vor allem bei der stofflichen Nutzung, schon Realität ist.

Die Studie schließt Lücken in der amtlichen Statistik und stellt eine wichtige Datengrundlage dar, um die nachhaltige Umsetzung der Charta für Holz 2.0 des BMEL für mehr Holznutzung im Blick zu behalten. Alle Ergebnisse sind jetzt in drei Veröffentlichungen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) nachzulesen.

Am 28.06.2018 wurden die Ergebnisse auf der Tagung „Rohstoffmonitoring Holz“ in Berlin vorgestellt und diskutiert. Die Vorträge stehen auf der Seite https://veranstaltungen.fnr.de/rohstoffmonitoring-holz  zum Nachlesen bereit.

Dreieinhalb Jahre arbeitete das Team um Professor Udo Mantau von der Universität Hamburg daran, die Verwendungsmengen und -formen von Holz im Detail zu bilanzieren. Es galt, Daten in Bereichen zu erfassen, die die amtliche Holz-Statistik noch nicht berücksichtigt – etwa zur energetischen Holznutzung oder zum Altholzaufkommen. Die Studie berücksichtigt sieben Nutzergruppen: Sägewerke, Holzwerkstoffhersteller, die Holz- und Zellstoffindustrie, große und kleine Heiz- und Heizkraftwerke, mit Holz heizende private Haushalte und den Altholz-Entsorgungsmarkt.

Die Ergebnisse sind jetzt in drei Publikationen nachzulesen. Je nachdem, wie tief der Leser in die Materie einsteigen will, steht ihm ein sehr kurzes Handout, eine knapp 30-seitige Kurzfassung der Studie oder die vollständige Langfassung, erschienen als elektronischer Band 38 der Schriftenreihe Nachwachsende Rohstoffe, zur Verfügung. Alle drei Veröffentlichungen sind unter dem Stichwort „Rohstoffmonitoring“ in der Mediathek der FNR (https://mediathek.fnr.de) zu finden.

Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen:

  • Die Kaskadennutzung, d. h. die Wiederverwendung von Rest- und Recyclinghölzern ist in Deutschland bereits Realität. Das zeigt der 2016er Vergleich von „frischem“ Holzaufkommen aus Wald und Landschaftspflege einerseits und Holzverwendung andererseits: Knapp 84 Mio. m3 Waldholz, Rinde und Landschaftspflegematerial wurden 2016 in die verschiedenen stofflichen und energetischen Nutzungsschienen eingespeist, aber gut 127 Mio. m3 Holzrohstoffe wurden tatsächlich genutzt. Somit konnte aus einem Kubikmeter primärer Biomasse über Kaskadennutzung von Industrierestholz (Verarbeitungsreste aus Sägewerken und anderer Holzbe- und -verarbeitung) und Altholz (aus Abriss von Gebäuden, alten Paletten etc.) die 1,5fache Holzmenge für Holzprodukte gewonnen werden.
  • Auch bei der energetischen Holznutzung spielt der Einsatz von Rest- und Recyclinghölzern eine große Rolle. So nutzten 2016 die Großfeuerungsanlagen überwiegend Altholz, aber nur 2,2 Prozent des gesamten Rohholzaufkommens in Deutschland. Private Öfen und Scheitholzkessel fragten 2016 gut 23 Prozent des Rohholzaufkommens nach. Der Löwenanteil des Rohholzes von fast 75 Prozent ging in die stoffliche Nutzung.
  • Die energetische Holznutzung hat zwischen 2007 und 2008 ein Maximum erreicht, fiel danach wieder etwas zurück und stagniert seit 2011 auf ähnlichem Niveau wie die stoffliche Nutzung.

    Weitere Informationen finden Sie unter:
    https://www.fnr.de

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