Die Kunststoffabfälle lassen sich in zwei Gruppen einteilen. So fallen Altkunststoffe natürlich in jedem privaten Haushalt an. In erster Linie als nicht mehr gebrauchsfähige Verpackungsabfälle, wie zum Beispiel Getränkeflaschen oder auch Flaschen, in denen Haushaltsreiniger oder Lebensmittel abgefüllt waren. Neben den Verpackungsabfällen landen aber auch nicht mehr gebrauchsfähige Kunststoffprodukte vom Kochlöffel bis hin zum Spielzeug im Haushaltsabfall.
Daneben fallen Kunststoffe im Gewerbe an. Beispielsweise als Poduktionsabfälle. Die Qualität der Produktionsabfälle ist streng definiert. Damit stehen diese Abfälle weitgehend für eine hochwertige Verwertung zur Verfügung. Aber auch in allen anderen Bereichen Wirtschaft finden sich Kunststoffabfälle. Diese werden über verschiedene Erfassungssysteme gesammelt. Relativ große Mengen an diesen Kunststoffen werden über Erfassungssysteme für Verpackungen, z. B. Duale Systeme gesammelt. Zusätzlich können größere Mengen an Altkunststoffen aus den Bereichen Agrarfolie, Elektro- und Elektronikschrott sowie Altfahrzeugverwertung verwertet werden.
Die Altkunststoffe aus den genannten Bereichen lassen sich vorteilhaft unterteilen in Standardkunststoffe und Technische Kunststoffe. Zu den Standardkunststoffe zählen v.a. PE, PP, PET, PS, PU und PVC und zu den Technischen Kunststoffen u.a. ABS, PC, PA, PMP, POM, PMMA, PBT, CA, CAB und PSU.
Das Recycling von Altkunststoffen erfolgt über die klassischen Verfahren: das sind die Wiederverwendung, die werkstoffliche Verwertung, die rohstoffliche Verwertung und die thermische Behandlung.
Studien belegen für die Altkunststoffe, wie dies auch der Marktwert widerspiegelt, dass ökologisch und ökonomisch die höchste Wertschöpfung sowohl aus der Wiederverwendung als auch aus der werkstofflichen Verwertung resultiert.
Die direkte Wiederverwendung von Kunststoffteilen wird nach Abgabe durch den Letztbesitzer erreicht, indem die eingesammelten EPS-Chips, Paletten, Umlaufbehälter zur Wiederbefüllung oder Transportverpackungen mehrfach genutzt werden. Darüber hinaus lassen sich durch geringfügiges Umarbeiten u.a. EPS-Chips und EPS-Mahlgut aus Styroporformteilen gewinnen, die dann weiterverwendet werden.
Für das Recycling werden sowohl Mischkunststoffe als auch sortenreine Altkunststoffe eingesetzt. Bei der Herstellung von Produkten aus Regranulaten werden diese je nach Einsatz teilweise mit Neukunststoffen versetzt.
Die Shredderleichtfraktion, die einen hohen Kunststoffanteil enthält, resultiert v.a. aus der Verwertung von Elektro- und Elektronikschrott und von Altfahrzeugen. Die energetische Verwertung von Altkunststoffen erfolgt entweder durch Verfeuerung in Zementwerken oder nach deren Verarbeitung zu Sekundärbrennstoffen.
Das Trennen und Aussortieren von Kunststoffen aus Haushalts- und Gewerbeabfällen ist zentrale Voraussetzung für deren weitere Verwertung. Die bvse-Mitgliedsunternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, schon bei der Erfassung der Kunststoffe auf hohe Qualität zu achten.