Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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"Eine interessante und gelungene Veranstaltung", dieses Fazit zog die bvse-Besuchergruppe zur diesjährigen Werksbesichtigung, die ins Recyclingzentrum Lünen der Aurubis AG führte. Am 7. Juni erhielten 30 Teilnehmer die Gelegenheit, im Rahmen des Forums Schrott im bvse den führenden integrierten Kupferproduzenten und weltweit größten Kupferrecycler kennenzulernen.

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Andreas Nolte, Leiter Allgemeine Services, Qualitätsmanagement und Energiemanagement, begrüßte die bvse-Gruppe und präsentierte den Produktionsstandort Lünen eindrucksvoll. Dabei zeigten die Zuhörer ein besonderes Interesse an den Ausführungen zur Schließung des Kreislaufs, zumal die Basis der Sekundärmetallurgie in Lünen Kupferschrotte unterschiedlicher Herkunft sind. Nolte wies darauf hin, dass sich Aurubis bereits heute Gedanken über die Positionierung im Rahmen der Circular Economy in den kommenden Jahren macht. Da sich die Stoffströme verändern, muss das Unternehmen im Sinne einer ressourcenschonenden und energieoptimierten Rohstoffpolitik seine Nachhaltigkeitsstrategie anpassen. Dabei ist die Weiterentwicklung von Aufbereitungsschritten Teil der verfolgten Strategie. 

Aurubis verwertet pro Jahr 700.000 Tonnen Recyclingrohstoffe, wobei über die Kupfermetallurgie nicht einfach und nur Kupfer  gewonnen wird, vielmehr bezeichnet Aurubis das Verfahren als Multimetallproduktion, da beispielsweise auch Blei, Nickel, Zinn, Zink, Gold oder Silber zurückgewonnen werden sowie die Platingruppenmetalle Tellur, Selen, Antimon, Bismut und Brom. Neben der Kupfererzeugung spielen die Kupferverarbeitung bzw. die Herstellung von Kupferprodukten eine wichtige Rolle. Aurubis bezeichnet sich selbst über seine verschiedenen Produktionsstufen hinweg sowohl als Recycler als auch als Hersteller von Endprodukten.

Seine theoretischen Ausführungen vervollständigte der Aurubis-Fachmann durch die sich anschließende Werksbegehung, wobei einige Unternehmensteile wegen der Kürze der Zeit leider nur im Vorbeigehen „gestreift“ werden konnten. Beeindruckend war für die Besucher, wie aufwändig und vielschichtig sich die notwendigen Schritte von der Raffinade bis zum Endprodukt gestalten.

08 16 Aurubis 2Nach einem gemeinsamen Mittagessen stellte der stellvertretende Fachverbandsvorsitzende, Sebastian Will, die aktuell im Verband relevanten Themen vor.

Allen voran erwähnte er die aus Brüssel vorangetriebene Schnittstelle Chemie und Abfall, die die Recycler wohl noch längere Zeit und sicherlich nicht zu ihrem Vorteil beschäftigen wird. Die Abfallchemisierung erhält durch den Einfluss der POP-, der REACH- und CLP-Verordnungen eine neue Dynamik, mit für die Recyclingwirtschaft noch nicht absehbaren Folgen. Es werden immer wieder neue Stoffe entdeckt, bzw. viele Stoffe im Hinblick auf eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt systematisch untersucht.Je nach gesetztem Grenzwert ist der Grat zwischen gefährlich und nicht gefährlich äußert schmal.

Die Folgen können für die Aufbereiter enorm sein. Durch seine Mitgliedschaft im Europäischen Dachverband EuRIC versucht der bvse frühzeitig in Brüssel an der Ausgestaltung der Schnittstelle mitzuwirken.

Nach kurzen Erläuterungen zur anstehenden Novelle der TA-Luft sowie den in Kürze umzusetzenden Vorgaben der Gewerbeabfallverordnung und der AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) im Hinblick auf die Schrottplatzrelevanz, empfahl der bvse-Vizepräsident den Besuch des für den 14. und 15. November 2017 in Nürnberg angebotenen diesjährigen Branchenforums. Im Fokus des Tagungsprogramms wird neben einer Einschätzung der weltweit grassierenden Handelsbeschränkungen und der Stellung des Sekundärrohstoffs Metallschrott im Rahmen der von der EU angestrebten Kreislaufwirtschaft auch ein Praxisworkshop über den für die Branche wichtigen § 160 AO  stehen.

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