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Mode muss in Zukunft umweltverträglicher werden. Für einen Richtungswechsel, weg von Fast Fashion, hin zu nachhaltiger Bekleidung, sieht Bundesumweltministerin Svenja Schulze dringend Handlungsbedarf. Notfalls auch mit gesetzlichen Regelungen.

Nicht nur die Betreiber von Altkleider-Containern schlagen angesichts übervoller Container mit minderwertiger Qualität seit Monaten Alarm. Das umweltschädigende und ressourcenvernichtende Thema „Fast Fashion“ sowie notwendige Maßnahmen, die dazu beitragen, Mode- und Textilbranche in Zukunft umweltverträglicher zu gestalten, waren zentrale Themen einer Veranstaltung im Bundesumweltministerium zum Auftakt der Berlin Fashion Week.

Es sei an der Zeit „die innovative Kraft der Mode für DAS übergreifende Ziel dieser Zeit zu nutzen: für den Schutz unseres Planeten“ formulierte die Bundesumweltministerin in ihrer Rede, die zentrale Herausforderung an die Modebranche für die Zukunft.

Eine Chance, diesen Trendwechsel zu mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, sieht Schulze zum einen darin, stärkere Anreize für Hersteller und Handel schon beim Produktdesign und in der Produktionsphase zu setzen. Notfalls auch mit gesetzlichen Regelungen. Allein die Designphase bestimme bis zu 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts, hob die Umweltministerin hervor.

Fast Fashion-Kleidung besteht zum überwiegenden Anteil aus billiger Baumwolle, die mit hohem Ressourcenaufwand und ökologischem Fußabdruck gewonnen wird und darüber hinaus auch oft aus Synthetik-Gemischen, die eine sortenreine Trennung und somit ein Recycling verhindern. Der Anteil textiler Fasern, die momentan weltweit recycelt werden, liegt unter 1 Prozent. „Ich halte es für eine der zentralen Herausforderungen der Branche, diesen Anteil signifikant zu steigern“ macht Schulze deutlich.

Abgelegte Fast Fashion Bekleidung landet bislang, ebenso wie nicht verkaufte Saisonware, in der Verbrennung. Die Situation, dass sogar Neuware verbrannt wird, ist sowohl aus ökologischer als auch aus ethischer Sicht nicht weiter hinnehmbar erklärte Svenja Schulze. Aus diesem Grund habe das Bundesumweltministerium im Kreislaufwirtschaftsgesetz die so genannte Obhutspflicht für Produkte eingeführt. Produzenten und Händler werden darin verpflichtet, Waren möglichst lange gebrauchstauglich zu halten. 

Aber auch die Konsumenten müssten mit in das Boot einer nachhaltigen Orientierung, weg von Fast Fashion, hin zu hochwertiger und langlebiger Bekleidung, geholt werden. Die Weichen für diesen Kurswechsel müssten gemeinsam mit der Modebranche gestellt werden, machte die Ministerin in ihrer Rede deutlich.

Dass der verschwenderische Kleiderkonsum nicht nur aus umwelt- und ressourcenschutztechnischer Sicht nicht vertretbar ist, sondern darüber hinaus dem Ruf der Branche zunehmend schadet, haben mittlerweile viele Hersteller und Händler erkannt. Im „Bündnis für nachhaltige Textilien“, in dem sich auch das Bundesumweltministerium engagiert, haben sich Vertreter der textilen Wertschöpfungskette zum Ziel gesetzt, Bedingungen in der weltweiten Textilproduktion – von der Rohstoffproduktion bis zur Entsorgung – zu verbessern.

Positiv bewertete Umweltministerin Svenja Schule auch den Erfolg der Messe NEONYT im Rahmen der Berlin Fashion Week, die sich zur weltweit größten für nachhaltige Mode entwickelt habe. Dies sei ein Zeichen, dass nachhaltige Mode auf dem Vormarsch sei, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

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