...einem Urgestein in der Alttextilbranche mit Abenteuerlust und Blick für außergewöhnliche Geschäftsnischen
Im Rampenlicht stehen ist nicht sein Ding. Günter Voetz, der vor 24 Jahren den Sprung in die Selbständigkeit wagte, führt seine Geschäfte lieber im Hintergrund. Dies jedoch mit nachhaltigem Erfolg. Seit 1994 ist die Vöko Textil-Recycling GmbH sowohl in der Mitarbeiterzahl als auch im Umsatz stetig gewachsen.
Bis zu 25 Mitarbeiter beschäftigt das Erkelenzer Familienunternehmen im 2-Schichtbetrieb auf dem ca. 10.000 qm großen Firmengelände. Der Großhandel mit textilen Wertstoffen und Reststoffen, die Verwertung technischer Wert- und Reststoffe und das Spezialtransportgeschäft haben sich im Laufe der Jahre als sichere Geschäftsstandbeine des Familienbetriebes etabliert.
Auf seinen Geschäftssinn mit dem untrüglichen Blick für außergewöhnliche Geschäftsnischen konnte sich Voetz in seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit in der Textilbranche stets verlassen. Nach Wehrdienst und Ingenieurausbildung entdeckte Voetz in seiner Berufslaufbahn bereits sehr früh das Interesse am „Verwerten von Dingen“ – dem Recycling. Mit 36 Jahren übernahm Voetz die Prokuristenstelle in einem Unternehmen, das u.a. textile Bauteilsysteme für die Automobilindustrie produzierte. Dort baute er sein umfangreiches Know-how in der Verwertung technischer Textilien aus.
Im Februar 1994 eröffnete der Sekundärrohstoffexperte dann sein eigenes Unternehmen in Erkelenz. Bereits nach einem Jahr zog die Vöko Textil-Recycling GmbH in ein neu erworbenes Betriebsgelände in Erkelenz um, das bis heute Stammsitz des Unternehmens ist.
Manch ungewöhnliche Textilentsorgungsaufträge aus Industrie und Gewerbe hat der 4-fache Vater und 7-fache Großvater seit dieser Zeit erfolgreich umgesetzt – aber auch einige – nicht ganz alltägliche – abgelehnt. Wie eine Anfrage ganz zu Anfang seiner Unternehmerkarriere zur Entsorgung von ca. 10.000 qm großen gigantischen aluminiumbedampften Polypropylenbahnen, mit denen das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude im Juni 1995 den Reichstag verhüllt hatte. Ca. 60 Tonnen Polyester B-Ware, die in Deutschland produziert wurde, sollte nach dem Willen der Künstler dort auch wieder recycelt werden. Aber ökonomisch geeignete Weiterverwertungsmöglichkeiten erschienen dem Textilfachmann zum damaligen Zeitpunkt nicht gegeben.
Abenteuerlust und Tatendrang sind bei dem 71-jährigen Geschäftsmann bis heute geblieben. Selbstverständlich unterstützt Voetz sein gut eingespieltes Logistikteam nicht nur „Wenn Not am Mann“ ist, sondern auch wenn Spezialaufträge für die Spedition anstehen, die besondere Erfahrung voraussetzen. Dann setzt sich Voetz schon einmal selber hinters Steuer und übernimmt die Tour ins tiefverschneite Norwegen oder via Fährpassage nach Mallorca. Stolz ist der Unternehmer auf seinen geordneten und gut ausgerüsteten Fuhrpark, der 7 LKW und 10 Stapler umfasst sowie auf seine Mannschaft, die sein Unternehmen in der Kundschaft souverän und zuverlässig präsentiert.
Früh hat sich der Textilhandelsunternehmer dem bvse angeschlossen. Seit 1998 ist die Vöko Textil-Recycling GmbH Mitglied im Bundesverband Recycling und Entsorgung. Darüber engagierte sich Günter Voetz viele Jahre im Vorstand des heutigen bvse-Fachverbands Textilrecycling. In seiner Amtszeit forcierte er u.a. den Beitritt der ehemaligen FTR-Mitglieder, die im Jahr 2011 in den bvse eintraten.
Die Verbundenheit zu seiner Region zeigt der Unternehmer Voetz gerne, indem er Ortsvereine und heimische Projekte, wie die Erhaltung der Burg Erkelenz, großzügig unterstützt. Die umfangreichen unternehmerischen und ehrenamtlichen Aktivitäten halten den Unternehmer jung und so denkt er, obschon Sohn Jens die Geschäftsführung tatkräftig unterstützt, ganz sicher noch nicht daran, sich in absehbarer Zeit aus dem Geschäftsleben zurückzuziehen.
RecyAktuell bedankt sich bei seinen Gastgebern noch einmal sehr herzlich für die interessanten Einblicke in das Unternehmen!