Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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Die Europäische Union veröffentlichte ihre Kunststoffstrategie. Klar ist, dass in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Handlungsbedarf besteht. Doch was kann Deutschland tun? Das Kunststoffrecycling kann einen wichtigen Beitrag leisten und hilft durch die CO2-Einsparungen darüber hinaus auch, die Klimaziele der Europäischen Union zu erreichen.

Deshalb fordert der bvse: Das Kunststoffrecycling muss ausgebaut und gefördert werden. Grundsätzlich gilt Recycling vor Verbrennen und Qualität vor Quantität. Hier hilft aber keine pauschale Steuer auf Kunststoffe, da so keine Lenkungswirkung entfaltet, sondern nur ein Finanzierungsinstrument für einen klammen EU-Haushalt geschaffen wird. Wichtig ist, die Recyclingfähigkeit von Produkten zu fördern bzw. den Einsatz von Recyclaten in neuen Produkten.

Noch ein Problem: Immerhin rund 1,2 Millionen Tonnen Kunststoffe werden allein in Europa jährlich aus Elektro(nik)-Altgeräten (EAG) gesammelt. Doch obwohl der so gewonnene Sekundärrohstoff in erheblichem Maß zur Einsparung von CO2-Emissionen, Energie und Primärressourcen beiträgt, wird er durch die fortschreitende Chemisierung des Abfallrechts in einer Flut von Auflagen und Gesetzen zunehmend in die Ecke der Gefährlichkeit - und damit „ins Aus“ gedrängt. „Dies geschieht völlig zu Unrecht“, moniert zum Beispiel der Recycling-Experte der Müller-Guttenbrunn Group, Chris Slijkhuis.

Auch im Bereich der Kunststoffsortierung muss sich die Qualitätsprämisse als oberste Zielsetzung durchsetzen. Neben der Erweiterung von Sortierkapazitäten müssen technische und rechtliche Voraussetzungen für eine gleichzeitige Steigerung der Qualitäten geschaffen werden. Zudem sollte es den Sortierern ermöglicht werden, wirtschaftlich auskömmliche, bilaterale Verträge mit den Kunststoffrecyclern zu schließen.

Für nachhaltigen Recyclingerfolg sorgen im nächsten Schritt die Kunststoffrecycler, die für ihre kapitalintensiven Maschinen und Anlagen in Zukunft bessere Abschreibungsmöglichkeiten benötigen, um dringend benötigte Neu- und Ersatzinvestitionen zeitnah tätigen zu können.

Zudem ist die Gesetzgebung gefragt, die Auflagen für die Genehmigungen und den Betrieb von Kunststoffrecycling-Anlagen, die vielen Menschen Beschäftigung bieten, in Zukunft zu erleichtern, damit neue Recycling-Kapazitäten jetzt und nicht irgendwann geschaffen werden können.

Die Forderungen des bvse-Fachverband Kunststoffrecycling:

1. Verbessern der Erfassung durch konsequente Getrennthaltung
2. Neuordnen der Kunststoffsortierung: Qualität vor Quantität
3. Ausbau und Förderung des bestehenden Kunststoffrecyclings
4. Recyclingfreundliches Produktdesign durchsetzen
5. Deutlich mehr Kunststoffrecyclat bei Produktherstellung einsetzen
6. Trendumkehr: Öffentliche Ausschreibungen müssen Kunststoffrecyclingprodukte umfassen
7. Kampagne starten: Kunststoffrecycling verhindert Littering, insbesondere Marine Litter

Weitere Informationen zu den 7-Kernforderungen

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