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Klimaneutralität, Ressourcenschonung und Luftreinhaltung – diese drei Themen stehen ganz oben auf der Agenda der deutschen Zementhersteller. Über die Fortschritte hierzu berichtet der VDZ in seinen „Umweltdaten der deutschen Zementindustrie 2022“.

0914 canvas„Um die Dekarbonisierung der Industrie erfolgreich voranzutreiben, benötigen wir eine praxistaugliche Umweltregulierung, die die Transformation beschleunigt und nicht behindert“, betont Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ). Tatsächlich wird die Industrie jedoch mit immer komplexeren Regelungen konfrontiert, die es Unternehmen wie auch Genehmigungsbehörden zunehmend schwerer machen, Transformationsprojekte mit dem nötigen Tempo auf den Weg zu bringen.

Die deutsche Zementindustrie hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein. Dazu ergreift sie ein ganzes Bündel von Maßnahmen – von der weiteren Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils alternativer Brennstoffe bis zur Herstellung noch CO₂-effizienterer Zemente und Betone. „Letztlich wird für die vollständige Dekarbonisierung der Zement- und Betonindustrie aber auch die CO₂-Abscheidung im Zementwerk und die anschließende Nutzung und Speicherung notwendig sein“, so Martin Schneider. Hier gibt es bereits erste Pilotvorhaben in Deutschland, die die CO₂-Nutzung (CCU) in den Blick nehmen. Weitere Projekte, die auch die vollständige Kette bis zur CO₂-Speicherung (CCS) abbilden, sind in Planung.

Eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt deshalb dem Aufbau einer CO₂-Transport- und Speicherinfrastruktur in Deutschland und Europa zu. Dabei gilt es, die Netze für erneuerbaren Strom, Wasserstoff und CO₂ zusammen zu planen. Zumal die Zeit drängt: Bereits um das Jahr 2040 dürften aufgrund des neuen Minderungspfads im EU-Emissionshandel keine neuen Zertifikate mehr ausgegeben werden. Der Aufbau eines CO₂-Netzes ist daher entscheidend, damit eine klimaneutrale Zementherstellung bis dahin bundesweit möglich wird. „Von der geplanten Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung erwarten wir uns hierfür Rückenwind. Konkret muss die Politik dann auch die rechtlichen Voraussetzungen für CCU und CCS in Deutschland schaffen“, unterstreicht der VDZ-Hauptgeschäftsführer.

Die Erreichung der Klimaziele 2030 und 2045 erfordert somit rasches Handeln von allen Beteiligten. Dazu gehört auch, dass Genehmigungsverfahren in Deutschland viel schneller werden müssen als bisher – dies gilt auch für die CO₂-Abscheidung und den Infrastrukturaufbau. „Hierfür brauchen wir praxistaugliche Regeln, gut ausgestattete Genehmigungsbehörden und keine überbordende Bürokratie – leider beobachten wir im Moment das Gegenteil“, so Schneider. Dies betrifft z.B. die Europäische Industrieemissionsrichtlinie oder die Überarbeitung der EU-Luftqualitätsrichtlinien. „Mit ausufernden Berichts- und Informationspflichten, anlagenspezifischen Transformationsplänen, neuen Messverpflichtungen und unverhältnismäßigen Grenzwerten sind die aktuell vorliegenden Entwürfe wenig praktikabel“, betont Martin Schneider. Der VDZ setzt sich in den Gesetzgebungsverfahren für praxisgerechte Rahmenbedingungen ein. Sollte es hier nicht deutliche Änderungen geben, dürfte die Transformation zu einer klimaneutralen Zementherstellung erheblich behindert werden.

Die VDZ-Umweltdaten 2022 sind jetzt kostenfrei abrufbar unter:

Umweltdaten der deutschten Zementindustrie

 

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