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Grafik: bvse

Das Jahr 2017 könnte deutschen und europäischen Schrottexporteuren eine gute Auslastung bringen. Günstige Schrotteinkaufspreise und ungünstige Knüppelimportpreise haben den Schrottverbrauch des weltweit größten Schrottimporteurs und drittgrößten Stahlproduzenten Türkei in 2016 positiv beeinflusst.

Für die im Zeitraum Januar bis November 2016 erzeugten 30,3 Millionen Tonnen Rohstahl setzten die türkischen Stahlwerke rund 24,4 Millionen Tonnen Schrott ein. Davon wurden nach den Daten des türkischen Statistikbüros steel data rund 16,1 Millionen Tonnen aus Drittländern eingeführt. 

„Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, in dem türkische Schrottabnehmer rund 14,5 Millionen Tonnen importierten, ist dies eine Steigerung von 10,7 Prozent. Das bedeutet, dass die Schrottanbieter einen Teil des verlorengegangenen Anteils an der türkischen Stahlproduktion zurückerobern konnten“, ist das erfreute Fazit des Vizepräsidenten und stellvertretenden Vorsitzenden des bvse-Fachverbands Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling Sebastian Will. Noch im Jahr 2015 waren die Schrottimporte von Januar bis November um über 18 Prozent gefallen, während die Halbzeugimporte insgesamt um 65 Prozent gestiegen waren. In 2016 änderte sich die Situation für Knüppel. Die Einfuhr von Halbwerkzeug sank im Berichtszeitraum von 7,4 Millionen auf 5,8 Millionen Tonnen.

Sofern die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage stabil bleibt, könnte das Jahr 2017 für die Schrottexporteure vielversprechend werden, glaubt der bvse. Denn sowohl in der Türkei, aber auch in China können die Stahlerzeuger durch die angekündigten öffentlich finanzierten Großprojekte auf gut gefüllte Auftragsbücher hoffen. Solange der Schrottpreis zu den Primärrohstoffen wettbewerbsfähig bleibt, wird sein Verbrauch zunehmen.

Die größten europäischen Lieferanten waren im Zeitraum Januar bis November 2016 mit 2,3 Mio. Tonnen das Vereinigte Königreich, gefolgt von den Niederlanden mit 2,2 Mio. Tonnen, Belgien mit 1,8 Mio. Tonnen, Frankreich mit 0,6 Mio. Tonnen und Dänemark mit 0,5 Mio. Tonnen. Damit konnten die Europäer ihren Lieferanteil als wichtigste Beschaffungsregion für türkische Stahlwerke auf 58,6 Prozent ausbauen. Im gleichen Zeitraum hatten US-Lieferanten einen Anteil von 19,3 Prozent und GUS-Exporteure von 15,9 Prozent. Der Exportanteil deutscher Schrottlieferanten lag für den Monat November 2016 bei rund 100.000 Tonnen.

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