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Die Aluminiumproduktion in Deutschland ist im zweiten Quartal erneut deutlich gesunken.

Bei den Primäraluminiumhütten ging das Produktionsvolumen um knapp die Hälfte zurück, im weiterverarbeitenden Halbzeug-Bereich lag der Rückgang im zweistelligen Prozentbereich, wie der Branchenverband Aluminium Deutschschland (AD) mitteilte.

AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Der Exodus der Industrie hat bereits begonnen und nimmt immer mehr Fahrt auf. Die industrielle Wertschöpfung und damit der Wohlstand in Deutschland stehen auf dem Spiel. Die Bundesregierung muss dringend gegensteuern. Es geht nicht um Dauersubventionen, sondern um eine Brücke. Und um mehr als 60.000 Jobs in der Aluminiumindustrie. Wir begrüßen die Ankündigung des Bundeskanzlers, durch strukturelle Maßnahmen die Energiepreise in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken. Aber wir können nicht darauf allein setzen. Die Zeit drängt und wenn große Teile der Industrie weg sind, kommen sie nicht mehr zurück. Mit allen Konsequenzen für industrielle Wertschöpfung und Unabhängigkeit des Landes.“

Die Herstellung von Rohaluminium ging im zweiten Quartal um 14 Prozent auf rund 748.000 Tonnen zurück. Nach dem ersten Halbjahr liegt der Output bei gut 1,5 Mio. Tonnen. Dabei sank die Herstellung von Primäraluminium im Zeitraum von Januar bis Juni um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – die Hütten produzierten rund 98.000 Tonnen. Vor der Energiekrise stellten sie fast dreimal so viel her.

Der weiterverarbeitende Aluminium-Halbzeugbereich verzeichnete mit knapp 595.000 Tonnen im zweiten Quartal ebenfalls ein deutliches Minus (-12 Prozent). Dabei lag der Rückgang sowohl bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen (-16 Prozent) als auch bei den Produzenten von Walzprodukten (-11 Prozent) im zweistelligen Bereich. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 1,2 Mio. Tonnen Halbzeuge in Deutschland hergestellt (-10 Prozent).

Van Gils weiter: „Deutschland wird als einziges Industrieland in diesem Jahr nicht wachsen. Das sollte uns allen zu denken geben – und zwar grundlegend. Die Produktions- und Investitionsbedingungen müssen deutlich verbessert werden. Die aktuell schwache Konjunktur macht uns zu schaffen. Die Nachfrage aus wichtigen Kundenbranchen wie die Bauwirtschaft und der Maschinenbau ist weiter rückläufig. Und der Aufschwung scheint weiter weg denn je. Die Sorgenfalten werden tiefer.“

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