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Recycling-Anlage in Aktion

Mit der Eröffnung des ersten Reiling PV‐Recycling Standorts in Deutschland wappnet sich das Unternehmen für das Recycling der zukünftig erwarteten Massen an ausgesonderten (EOL) PV‐Modulen.

0606 Logo Reiling pv farbig finalDer Fokus des neuen PV‐Recycling Kompetenzzentrums in Münster ist: Sammlung, Prüfung zur Wiederverwendung und Recycling siliziumbasierter PV‐Module. Die Millionen‐Investition in den Standort mit neuer Prüfstraße sowie einer innovativen, eigens entwickelten Recyclinganlage stellt einen Meilenstein im Hinblick auf eine Verwertung von PV‐Modulen im industriellen Maßstab dar.

Durch die Bündelung der Prüf‐ und Recyclingtätigkeiten in Münster sollen Prozessabläufe optimiert und die Recyclingkapazität deutlich gesteigert werden. „Mit einer erwarteten Recyclingkapazität von 50.000 Tonnen PV‐Module pro Jahr sind wir für die nächsten Jahre erst einmal bestens vorbereitet“, berichtet der Geschäftsführer der Reiling PV‐Recycling GmbH & Co. KG, Tom Reiling.

Im letzten Jahr recycelte Reiling bereits an die 6.000 Tonnen PV‐Module – bis 2030 werden allerdings allein für Deutschland kumuliert 400.000 Tonnen ausgediente PV‐Module zur Entsorgung erwartet (IRENA, 2016). Zudem wird mit einem Anstieg an aktiven Solarpark‐Repowerings und einer weiter steigenden Nachfrage nach Second‐Life Modulen auf dem Gebrauchtmarkt gerechnet.

Neben dem Tagesgeschäft soll der PV‐Recycling Standort jedoch auch als Forschungs‐ und Entwicklungsstandort genutzt werden, um den Prozess und die Qualität der Endprodukte, wie z. B. des Glases, noch weiter zu verbessern.

Prüfung zur Wiederverwendung

0606 PrüfgerätAnfang dieses Jahres wurde bereits eine Prüfstraße am Standort Münster installiert. Denn nicht alle Module sind nach ihrer ersten Nutzungsdauer defekt und müssen zwingend recycelt werden. In einigen Fällen, wie z. B. bei einem aktiven Solarpark‐Repowering, kommt ein „zweites Leben“ infrage und Ressourcen können geschont werden.

Daher werden optisch noch intakte Module hinsichtlich Leistung und elektrischer Sicherheit geprüft und diese zukünftig auf dem Gebrauchtmarkt angeboten. Bei negativem Prüfergebnis können die Module direkt ins Recycling überführt werden.

PV‐Recycling

Die neue und eigens entwickelte PV‐Recyclinganlage (Technologieeinsatz und Prozessabfolge) basiert auf den Forschungs‐ und Entwicklungsergebnissen der letzten 15 Jahre, berichtet Reiling. Bisher wurden die PV‐Module an den Glasrecyclingstandorten der Reiling Unternehmensgruppe aufbereitet. Nun fungieren diese Standorte nur noch zur Annahme der ausgedienten PV‐Module.

Im ersten Schritt des mechanischen Recyclingprozesses wird das gesamte PV‐Modul zerkleinert. Anschließend werden die Materialien mithilfe von diversen Sortiertechnologien separiert. Dabei können Endprodukte, wie z. B. Glas, Aluminium, Leiterbahnen (z. B. Busbars) sowie eine Kabel‐ und Folienfraktion, zurückgewonnen werden. Bis auf die Folie (thermische Verwertung) können alle wiedergewonnenen Sekundärrohstoffe in der Industrie für neue Produkte verwendet werden.

Zudem forscht Reiling auch mit hoher Intensität an der Rückgewinnung von Silizium und Silber. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer CSP gelang es, ein vielversprechendes Recyclingverfahren zur Rückgewinnung des Siliziums sowie von Edelmetallen wie Silber zu entwickeln. Diese Materialien wurden bereits im Tonnenmaßstab recycelt. Ziel ist es, für die Zukunft diesen Prozess auch für den industriellen Maßstab auszubauen.

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