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Während des Corona-Lockdowns wurden deutlich mehr Glasverpackungen recycelt. Dies zeigt eine Untersuchung der Ardagh Group, die 2.100 Personen in Großbritannien, Deutschland und Polen befragt hat.

Mit der Schließung von Bars und Restaurants in der Anfangsphase des Lockdowns konsumierten die Menschen mehr Lebensmittel und Getränke in Glasverpackungen und –behältern zu Hause. Dies führte in der Folge zu einem Anstieg der Glasmenge, die über die Recycling-Ströme aus Haushalten recycelt wurde.

Die tatsächliche Zunahme des Glasrecyclings variierte von Land zu Land: 40% der Menschen in Großbritannien und Polen sowie 21% der Menschen in Deutschland gaben an, dass sie mehr Glas verbrauchten und entsorgten, als sonst üblich. Insgesamt ließ sich eine deutliche Veränderung des Glasverbrauchs und des Recyclings über alle Regionen hinweg feststellen.

Für die Verhaltensänderung während des Lockdowns gaben die Befragten aus den drei Ländern unterschiedliche Erklärungen ab:

In Großbritannien gaben die Umfragebeteiligten an, einen höheren Konsum an Lebensmittel und Getränken in Glasverpackungen (Kaffee, Bier, Wein, Kochsaucen und Gewürze) zu haben und mehr Zeit dafür, diese anschließend ordnungsgemäß zu entsorgen.

In Polen führten die Befragten den Umweltschutz als Grund für vermehrtes Recycling an.

In Deutschland erklärten die Teilnehmer der Umfrage, das Recycling ungeachtet der Pandemie einfach weiter fortgesetzt zu haben. Das Recycling von Glas und der Schutz der Umwelt seien bereits fest in der nationalen Kultur etabliert. Allerdings sei während des Lockdowns mehr Zuhause konsumiert und damit auch entsprechend mehr entsorgt und recycelt worden.

Glasrecyclingunternehmen in Großbritannien bestätigten einen signifikanten Anstieg der Recyclingraten aus den Sammelmengen von Haushalten während des Lockdowns.

Die Untersuchung machte allerdings auch deutlich, dass Sammlungsinfrastrukturen national variieren. In Deutschland und Polen erfolgt das Glasrecycling am häufigsten über Altglascontainer. 86% der Haushalte in Deutschland und 72% in Polen gaben an, dass sie „immer“ oder „häufig“ Altglascontainer zur Entsorgung ihres Altglases verwenden.

In Großbritannien erfolgt das Recycling von Glas am häufigsten über Bordsteinsammelsysteme: 75% der Befragten gaben an, dass sie diese Systeme „immer“ oder „häufig“ zur Entsorgung ihrer leeren Glasverpackungen verwenden. Demzufolge werden in Großbritannien Altglascontainer deutlich weniger genutzt als in anderen Regionen. Nur 41% geben an, sie „immer“ oder „oft“ zu verwenden.

In der Umfrage gaben 32 % der Befragten aus britischen Haushalten zudem an, leere Glasverpackungen häufig im Restabfall zu entsorgen. In Deutschland und Polen gaben nur 15% bzw. 17% der Befragten an, Altglas in den Restmüll zu geben.

Im Ergebnis belege die Umfrage, so Ardagh, dass noch Verbesserungspotenzial besteht. Für eine Steigerung des Glasrecyclings spielen vor allem verbraucherfreundliche Sammelsysteme eine entscheidende Rolle.

79% der Umfrageteilnehmer wünschen sich bequemer erreichbarere Altglascontainer, während sich 74% für eine häufigere Sammlung von Haushaltsglas aussprachen. Die Untersuchung zeigte darüber hinaus, dass sich 64% der Verbraucher in ganz Europa mehr Informationen darüber wünschen, was mit ihren leeren Glasverpackungen nach dem Recycling geschieht.

Mit jeder Tonne recycltem Altglas werden 580kg an CO₂ eingespart.

Quelle: https://www.ardaghgroup.com/news-centre/european-households-embrace-glass-recycling-during-lockdown

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