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Die Trennung und Wiederverwertbarkeit von Styropor macht Fortschritte.

In Montréal hat das Technologie-Startup „Polystyvert“ die weltweit erste Anlage für die lösemittelbasierte Aufbereitung von Polystyrol in Betrieb genommen. 2019 geht im holländischen Terneuzen eine technologisch vergleichbare Anlage in Betrieb. Damit sei ein zu 100 % geschlossener Stoffkreislauf für die Styropor-Wirtschaft Realität, so die Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum (GPH). Mit diesem Technologie-Startup-Unternehmen kommt nun zusätzlich Bewegung in den Recyclingprozess von Styropor, denn die kanadischen Newcomer planen acht Werke mit einer Leistung von je 20.000 bis 30.000 Tonnen pro Jahr in Europa zu errichten, weiß Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GPH. Das von Polystyvert entwickelte Verfahren ist in der Lage Verunreinigungen, aber auch Farben, Gerüche, Graphit und vor allem HBCD aus dem Alt-Styropor zu entfernen. Es kommt damit zu ähnlichen Ergebnissen, wie das vom Fraunhofer-Institut entwickelte „CreaSolv®-Verfahren“.

Das von mittlerweile 60 Herstellern aus der gesamten Wertschöpfungskette initiierte und auf dem „CreaSolv®-Verfahren“ basierende Projekt „PolyStyreneLoop“ nimmt ebenfalls konkrete Formen an. In Terneuzen (Niederlande) wird 2019 eine Demonstrationsanlage mit einer Jahresleistung von 3.000 t errichtet. Dabei können nicht nur verschmutzte Baustellenabfälle mit beispielsweise Putzanhaftungen verarbeitet werden, sondern auch Alt-Styropor mit dem Flammschutzmittel HBCD. Das im HBCD enthaltene wertvolle Brom wird zurückgewonnen und wiederverwendet. Auch dieses Recyclingkonzept trägt zu einer 100 %igen Kreislaufwirtschaft bei und soll in anderen Ländern eingeführt werden.

Trennung, Sammlung und Transport

Auch für die Trennung von Verbundmaterialien stünden bereits erste Techniken zur Verfügung, so die GPH. Um den Transport von Alt-Styropor zum Recyclingwerk zu optimieren wurden in der Zwischenzeit zwei Techniken entwickelt. Entweder werden aus den Schaumstoffen Polystyrol-Briketts gepresst oder sie werden vor Ort aufgelöst und die Lösung zum Werk transportiert. Die Sammlung und Lagerung von Polystyrol-Abfällen habe bereits begonnen, bis zum Produktionsstart der Anlage in Holland sollen 500 Tonnen Polystyrol gelagert werden.
Insgesamt sieht die Styropor-Branche sich nun gereinigt. „Die Demonstrationsanlage in Terneuzen, aber auch das Start-up-Projekt „Polystyvert“ aus Kanada ermöglichen ein echtes Recycling im Sinne von Cradle-to-Cradle. Styropor ist damit sowohl aus ökonomischer, wie ökologischer Sicht die beste Dämmstoff-Lösung“, meint Clemens Demacsek.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Building Times – Immobilien Magazin Verlag GmbH

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