Die deutschen Verbände UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V. und der Verband Schmierstoff-Industrie e.V. (VSI) haben eine wegweisende Entscheidung getroffen: Ihre Mitgliedsunternehmen stimmten jeweils einstimmig einem Zusammenschluss zu.
Damit entsteht ein neuer starker Verband, der künftig rund 95 Prozent des deutschen Schmierstoffmarktes repräsentiert und auch auf europäischer Ebene bedeutenden Einfluss gewinnt.
Mit der Fusion verschmelzen zwei traditionsreiche Organisationen zu einer zukunftsgerichteten Allianz, die technologische Expertise der Schmierstoffhersteller mit der Marktkompetenz des Energie- und Kraftstoffhandels vereint. Die formale Verschmelzung wird bis zum vierten Quartal 2025 erwartet.
Die Wurzeln beider Verbände reichen weit zurück: UNITI wurde 1927 gegründet und vertritt rund 1.000 mittelständische Unternehmen aus dem Energiemittelstand. Diese betreiben rund 8.600 Tankstellen in Deutschland – darunter etwa 3.700 freie Stationen – und versorgen etwa 20 Millionen Menschen mit Wärme. Im Bereich Schmierstoffe hielten UNITI-Mitglieder bislang etwa 50 Prozent Marktanteil.
Der 1947 gegründete VSI entwickelte sich vom Interessenverbund der Fetthersteller zum technisch führenden Verband der deutschen Schmierstoffindustrie. Zu seinen Mitgliedern zählen sowohl spezialisierte Mittelständler als auch multinationale Konzerne.
Mit dem Zusammenschluss bündeln die beiden Verbände ihre fachliche und politische Kompetenz. Die neue Allianz verspricht eine deutlich stärkere Interessenvertretung auf nationaler und internationaler Ebene – etwa bei Regulierungsfragen, Normierung oder Nachhaltigkeitsanforderungen.
„Diese Fusion ist ein historischer Meilenstein für unsere Branche“, betonte Dr. Peter Seifried, Vorsitzender des VSI. „Wir bündeln Know-how, Netzwerke und Einfluss, um die Transformation in der Schmierstoff-, Energie- und Mobilitätswirtschaft aktiv mitzugestalten.“
Auch Christine Keslar-Tunder, Vorsitzende der UNITI, sieht große Vorteile: „Die Synergien der beiden Verbände werden unseren Mitgliedern unmittelbar zugutekommen – durch eine noch stärkere Unterstützung bei technologischen und regulatorischen Herausforderungen. Zudem steigert der Zusammenschluss unser politisches Gewicht erheblich.“
Beide Organisationen arbeiten bereits an der strukturellen Integration. Die neue Verbandsstruktur wird unter dem Namen UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V. fortgeführt. Die Fusion soll nicht nur Schlagkraft und Repräsentation erhöhen, sondern auch die Innovationskraft der Branche in Zeiten tiefgreifender Veränderungen stärken – etwa im Zuge der Energiewende und des wachsenden Nachhaltigkeitsdrucks.