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Aileen Richter untersuchte in ihrer Wuppertaler Studienarbeit Unternehmen, die bereits in Plastic Credits investieren

Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft sind die  verheerenden Abfall-Mengen, die am Ende des Lebenszyklus von Produkten entstehen. Die negativen Folgen, die sich aus dem Missmanagement von Kunststoff-Abfällen wegen fehlender oder nicht funktionierender Abfallwirtschafts-Strukturen weltweit ergeben, werden immer sichtbarer. Eine entsprechende Entsorgungsinfrastruktur sowie höhere Sammel- und Recyclingraten können hier helfen, jedoch braucht es angesichts des allgegenwärtigen Handlungsdrucks schnelle Lösungen.

Hier kann der Handel mit sogenannten Plastic Credits helfen, also Gutschriften für eine bestimmte Menge Kunststoff-Abfall, die nachweislich aus der Umwelt gesammelt und einer Verwertung zugeführt wird. Dabei sind die Abnehmer von Plastic Credits – in der Regel Unternehmen – die treibende Kraft hinter diesem Mechanismus. Allerdings ist noch weitgehend unerforscht, wie Organisationen Plastics Credits nutzen und in ihre Gesamtstrategie integrieren.

Vor diesem Hintergrund widmete sich Aileen Richter in der Wuppertaler Studienarbeit "Plastic Credits als Instrument zur Annäherung an eine Circular Economy – Einordnung der Nutzung des Marktmechanismus auf Abnehmerseite" insbesondere der Frage, welche Art von Unternehmen in Plastic Credits investieren und ob sich diese strukturieren lassen. Dazu griff Richter auf zehn Expert*innen-Interviews zurück, die das Wuppertal Institut mit unterschiedlichen Akteur*innen des Plastic-Credit-Marktes durchgeführt hat. Ziel war es herauszufinden, was die Unternehmen motiviert, Plastic Credits zu erwerben, wo sie vorrangig ansässig sind und aus welchen Branchen sie stammen.
Ihre Ergebnisse zeigen: Die Unternehmen, die Plastic Credits beziehen, beschäftigen sich bereits umfangreich mit der Kunststoff-Abfallproblematik und der damit verbundenen Umwelt-Auswirkung. Zudem sind sie in Branchen tätig, in denen der Einsatz von recyceltem Material erschwert ist, wie etwa in der Lebensmittelindustrie oder Medizin. Die Interviews deuten darauf hin, dass zurzeit vorrangig Unternehmen aus dem Globalen Norden Plastic Credits erwerben. Eine Finanzierung der Abfall-Infrastrukturen aus Projektländern wie Indien, Nepal oder Kambodscha heraus wird jedoch angestrebt.

In der Reihe "Wuppertaler Studienarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung" werden herausragende wissenschaftliche Diplom-, Master- oder Staatsexamensarbeiten publiziert, die im Rahmen der Nachhaltigkeitsforschung am Wuppertal Institut entstanden sind.

Die Wuppertaler Studienarbeit Nr. 30 ist auf dem >>> Publikationsserver kostenfrei verfügbar.

Quelle: https://wupperinst.org

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