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Hans-Christoph Gallenkamp,CEO von Felix Schoeller (li.) wird Nachfolger von Winfried Schaur (re.)

Hans-Christoph Gallenkamp, CEO von Felix Schoeller, ist am Dienstag zum neuen Präsidenten des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE gewählt worden.

Die Mitglieder des Verbandes, der 90 Prozent der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie vertritt, sprachen sich in Berlin mehrheitlich für den 54-jährigen Osnabrücker als Nachfolger von Winfried Schaur aus.  

Mit der Übernahme der Präsidentschaft setzt Gallenkamp, der den weltweit tätigen Spezialpapierhersteller Felix Schoeller in der fünften Generation führt, eine Tradition innerhalb des Familienunternehmens fort: Zuvor hatten sich bereits sein Urgroßvater Gerhard Schoeller und sein Vater Hans-Michael Gallenkamp an der Spitze des Verbandes engagiert.  

In seiner Antrittsrede unterstrich Gallenkamp die Bedeutung der Papierindustrie als wichtiger Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft und warb für mehr Selbstbewusstsein: „Wir müssen unsere Rolle in der Gesellschaft deutlich machen und zeigen, wie wichtig unsere Produkte für den Alltag der Menschen sind und wie zukunftsgerichtet eine Beschäftigung in der Papierindustrie ist: Denn Papier wird einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Die Herausforderungen sind groß, aber ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Lösungen finden werden. Die Zukunft der Papierindustrie liegt in unseren Händen, und ich freue mich darauf, aktiv daran zu arbeiten."

Gallenkamp übernimmt die Verbandsspitze in einer Phase, in der viele Unternehmen aus der Papierindustrie mit den Folgen hoher Energiekosten zu kämpfen haben. „Deutschland treibt die Klimawende in großen Schritten voran und reduziert die Nutzung fossiler Energien. Die Brückenlösung mit Gaskraftwerken funktioniert seit dem Ukraine-Krieg nur noch bedingt – und gleichzeitig haben wir Grundlastkapazitäten vom Netz genommen. Wir brauchen in Deutschland einen Brückenstrompreis und Spitzenausgleich, bis die erneuerbaren Energien bezahlbare und sichere Energie liefern“, so Gallenkamp.

Als Präsident werde Gallenkamp mitwirken, die Transformation der Branche voranzutreiben. Ziel sei, nachhaltige Lösungen für den Markt zu entwickeln, um die Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren. Im Wettstreit um die besten Fachkräfte würden die Mitgliedsfirmen außerdem an attraktiven Arbeits- und Schichtmodellen arbeiten.

Auch im Präsidium gab es Veränderungen: neben dem bisherigen Vizepräsidenten Dr. Christopher Grünewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Grünewald Papier GmbH & Co. KG, und Ulrich Wienbeuker, Vice President HR Services UPM-Kymmene Corporation, gehören ihm jetzt Maximilian Heindl, CEO der Progroup, und Dr. Benno Hundgeburt, Director Group People & Culture bei WEPA, an. Martin Krengel, CEO der WEPA, und Matthias Simon, Geschäftsführer bei Kanzan Spezialpapiere, haben das Gremium verlassen.

Der scheidende und der neue Präsident verwiesen auf der Veranstaltung und dem begleitenden PAPER SUMMIT auf die Bedeutung der Papierindustrie als Lösungsanbieter für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der deutschen Industrie. In diesem Zusammenhang unterstrichen beide die Bedeutung des Brückenstrompreises für die energieintensive Pa-pierindustrie, um angesichts der hohen Energiepreise in Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen und um die Transformation stemmen zu können. Auch die Verlängerung des Spitzenausgleichs sei dringend notwendig. Alternativ sollte die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden.

Als Gastredner auf dem zeitgleich stattfindenden PAPER SUMMIT kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion Jens Spahn die unzureichende Industriestrategie der Bundesregierung: „Die Ampel-Regierung diskutiert seit Monaten über hohe Strompreise, aber entschiedet nicht. Die Senkung der Stromsteuer würde energieintensiven Unternehmen schnell und unbürokratisch helfen. Jetzt ist Zeit zu handeln.“

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