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Das Konsortium des EU-Projekts DiCiM beim Kickoff-Meeting an der Masaryk-Universität in Brno, Tschechien. Quelle: Masaryk-Universität

Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz bringt Kompetenzen auf dem Gebiet Augmented Reality in ein EU-Projekt ein, in dem es um das Recyceln von Elektroschrott in großem Ausmaß geht

Laut Statista wurden 2019 in Europa 42,5 Prozent des Elektroschrotts recycelt, das von der Europäischen Union gesetzte Ziel liegt jedoch bei 65 Prozent. Diese Lücke weiter schließen wollen Forschende im EU-Projekt „Digitalised Value Management for Unlocking the potential of the Circular Manufacturing System with integrated digital solutions – DiCiM“, an dem die Professur Produktionssysteme und -prozesse (Leitung: Prof. Dr. Martin Dix) der Technischen Universität Chemnitz maßgeblich beteiligt ist. Das Projekt läuft seit Januar 2023 und ist mit einem Budget von sechs Millionen Euro ausgestattet, davon fließen rund 609.000 Euro an die TU Chemnitz.

Insgesamt zwölf Projektpartnerinnen und -partner aus acht Ländern wollen innerhalb von vier Jahren eine hochmoderne offene Plattform und integrierte digitale Lösungen entwickeln, die die Digitalisierung von Europas Rückgewinnungssystem für Elektro- und Automobilabfälle auf ein neues Level heben soll. Das Vorhaben zielt auf eine neue Technologie zur Überwachung und Bewertung des Zustands von zu recycelnden Bauteilen ab. Diese Teile sollen künftig wiederaufbereitet und zur Reparatur von Haushaltsgeräten, Druckern und Autos eingesetzt werden können. Dafür werden im Projekt Werkzeuge entwickelt, die das Internet der Dinge (IoT), Maschinelles Lernen (ML), Künstliche Intelligenz (AI), Big Data, Bildverarbeitung und Erweiterte Realität (AR) nutzen.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden europaweit in Pilotprojekten mit mehreren Anwendern umgesetzt. „Mit Hilfe der geplanten Plattform sollen innerhalb der EU pro Jahr voraussichtlich eine Million zusätzliche Ersatzteile für die Wiederaufbereitung zur Verfügung gestellt werden können, was zu einer jährlichen Einsparung von 4.500 Tonnen CO2 führen würde“, so David Póč, Direktor für Strategie an der Masaryk-Universität in Brünn (Tschechien), die das Vorhaben koordiniert.

„Die Rückgewinnung der wertvollen Komponenten erfordert eine individuelle Arbeitsanleitung für jedes zu recycelnde Gerät. Wir freuen uns sehr, an dieser Stelle unsere Kompetenz ins Konsortium mit einbringen zu können, indem wir anhand von beispielhaften Anwendungsfällen unserer Praxispartner Anweisungen zur Demontage von zu recycelnden Geräten auf Basis von Augmented Reality zur Verfügung stellen“, sagt Dr. Mario Lorenz, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz.

Im Projekt arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Masaryk-Universität (Tschechien), der TU Chemnitz (Deutschland), der Kungliga Tekniska Hoegskolan (Schweden), der Universität von Ljubljana (Slowenien), der IDENER Research & Development Agrupacion de interes economico (Spanien), der IRIS Technology Solutions S.L. (Spanien), der Signifikant Svenska AB (Schweden), der C-ECO Circular Economy Solutions GmbH (Deutschland), Gorenje (Slowenien), Arcelik (Türkei), Lexmark (Ungarn) und Crowdhelix Limited (Irland) zusammen. Das Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon Europe“ der Europäischen Union unter dem Grant Agreement Nr. 101091536 gefördert. Das Thema ist auf die europäische Strategie des „European Green Deal“ und die EU-Rechtsvorschriften zur Reparatur sowie die Zielsetzungen der „Digitalen Dekade“ der Europäischen Union ausgerichtet.

Quelle und weitere Informationen: www.tu-chemnitz.de

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