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Erste Ergebnisse einer laufenden NABU-Studie zeigen: Nur acht Millionen Tonnen alte Elektrogeräte wurden in zehn Jahren in Deutschland eingesammelt. Ein Großteil der Metalle für Zukunftstechnologien gehen im Schredder verloren. Mehr als die Hälfte der Geräte wird von Wertstoffhöfen, Herstellern, großen Elektrofachhändlern und großen Onlinehändlern nicht ordnungsgemäß eingesammelt.

Innerhalb von zehn Jahren (2006 bis 2016) wurden 19 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte in Deutschland in Verkehr gebracht – und nur acht Millionen Tonnen eingesammelt. Mehr als die Hälfte der Geräte wird von Wertstoffhöfen, Herstellern, großen Elektrofachhändlern und großen Onlinehändlern nicht ordnungsgemäß eingesammelt. Das zeigen erste Ergebnisse einer laufenden Studie, die vom Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung und dem Institut für Ökologie und Politik für den NABU durchgeführt wird. Für die Umwelt ist es eine Katastrophe, wenn schadstoffhaltige Geräte im Restmüll oder illegal im Ausland auf Mülldeponien landen.

Deutschland muss ein Sammelland werden

Ab 2019 muss Deutschland mehr Elektroschrott einsammeln und recyceln, um den EU-Vorgaben gerecht zu werden. Seit 2016 gibt es relative Sammelquoten für Elektroaltgeräte in der EU. Für alle Mitgliedstaaten sind das ab 2019 – statt wie bisher 45 – ganze 65 Prozent des Durchschnittsgewichts der in den drei Vorjahren in Verkehr gebrachten Elektro(nik)geräte.

Dieses nicht sehr ambitionierte Ziel, so NABU wird vorraussichtlich aufgrund der Hürden für die Rücknahme verfehlt. Leider bringen Verbraucherinnen und Verbraucher mehr als die Hälfte der Geräte nicht ordnungsgemäß zurück – Ursachen sind limitierte Öffnungszeiten weit entfernter Werstoffhöfe, unklare Rücknahmemöglichkeiten und unzureichende Werbung für die Händlerrücknahme.

Die immer digitaler werdenden Elektrokleingeräte, wie Wasserkocher mit Anzeige, Smartphones oder Kaffeemaschinen mit Touchscreen, sind mülltonnengängig und landen leicht in der schwarzen Tonne. Hausmüllanalysen zeigen, dass jedes Jahr rund 140.000 Tonnen Kleingeräte über den Restmüll entsorgt werden. Dabei haben Kleingeräte trotz der geringen Abmessungen eine höhere Werstoffdichte als die schwergewichtige weiße Ware und sind besonders wertvoll.

Qualitätsrecycling für die Digitalisierung? Fehlanzeige!

Im Zuge der Digitalisierung und des Innovationsdrucks schreitet der Technologiewechsel bei Elektro(nik)geräten schnell voran. Smartphones und Co. werden immer leichter, es stecken mehr Kunststoffe drin und Hersteller verbauen immer mehr Elektronik in moderne Elektrogeräte. Die von der EU vorgeschriebenen gewichtsbasierten Recyclingquoten werden 2019 vermutlich von Deutschland eingehalten, da man sich bei der Verwertung vor allem auf schwere anstatt auf ökologisch sensible Geräte mit knappen Rohstoffen konzentriert. Dabei sollte das Ziel sein, auch die wertvollen und knappen seltenen Erden, die mengenmäßig immer größeren Kunststofffraktionen und die Edelmetalle herauszuholen.

Aktuell geht ein Großteil der Metalle für Zukunftstechnologien im Schredder verloren. Seltene Erden aus Festplatten werden aufgrund falscher Sortierung gar nicht wiedergewonnen. Indium (ein Schwermetall) aus Displays recycelt sich wenn überhaupt nur zu einem Prozent. Kunststoffe enthalten häufig Schadstoffe, wie Flammschutzmittel, die ein Recycling behindern.

Quelle: www.nabu.de

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