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Seien es kratzfeste Displays von Handys, Solaranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung, Ampullen für Impfstoffe oder hochwertige Scheiben in Eigenheim, Gewerbe und Industrie: Glas ist in unserem Alltag allgegenwärtig.

Und ihm kommt für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle zu. Daher haben die Vereinten Nationen dem Glas in all seinen verschiedenen Ausformungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt: 2022 ist das Internationale Jahr des Glases. "Zur Jahresmitte wird bereits deutlich: Die besonders erhöhte Aufmerksamkeit für Glas mündet auch in höherer Wertschätzung. Das bietet beste Voraussetzungen, um künftig weitere Nachfrage und Innovationen zu generieren”, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Flachglas (BF).

Seit im späten 13. Jahrhundert die Vorläufer heutiger Brillen aus Quarz und Bergkristall entstanden, haben Glas-Produkte für Industrie und Verbraucher eine steile Karriere hingelegt. Gefertigt werden sie aus Siliciumdioxid, vereinfacht gesagt Sand, als wichtigstem Rohstoff. Ihm werden je nach Produkt andere Stoffe beigegeben.

Je nach Ausformung und Anwendung lassen sich folgende vier Bereiche unterscheiden: Behälterglas, Flachglas, Spezialglas sowie Glasfaser. Gemeinsam ist ihnen im Zeitalter der Digitalisierung: Erst durch Funktionalisierung und spezielle Materialeigenschaften gewinnt das jeweilige Glas seine herausragende Qualität.

Das gilt z.B. für die Touchscreens elektronischer Geräte. Mit Metallionenbeschichtungen, so mit dem Metall Tantal, erreicht die heutige Technik, dass ausgewählte Bereiche des Glases das Navigieren auf dem Smartphone sprichwörtlich zum Kinderspiel werden lassen. Aber auch an Gebäuden wartet Flachglas mit Innovationen auf. Eine Entwicklung: Gebogene und immer großflächigere Scheiben für die Fassaden. "Die Architekten, gerade auch im Auslandsgeschäft, entscheiden sich häufig für möglichst große Formate, das liegt im Trend”, sagt BF-Geschäftsführer Grönegräs.

Für Medizin und Kreislaufwirtschaft

Nicht nur Metalle, auch viele andere Elemente des Periodensystems eignen sich, um dem Glas interessante Eigenschaften zu verleihen. Für die Fläschchen von Impfstoff-Ampullen verwendet man Bor. Das entstehende Borosilikatglas ist deshalb so gut für medizinische Zwecke geeignet, weil es extrem chemikalien- und temperaturbeständig ist und damit den tadellosen Schutz vor der Außenwelt sicherstellt. Weil Glas nicht mit dem Produkt reagiert, ist es auch in der Ernährungswirtschaft die Nummer eins in Sachen Verbraucherschutz. Hinzu kommen die Vorzüge von Glas für die Kreislaufwirtschaft. Glas ist zu 100 Prozent recycelbar und kann anders als andere Produktklassen nach dem Ende eines Lebenszyklus auch wieder für hochwertige Erzeugnisse zum Einsatz kommen. Beispielsweise eignen sich Flachglasscherben sehr gut für die Herstellung von schönem Floatglas in der Möbelbranche oder für anspruchsvolles Behälterglas.

Lösungen für die Energiefrage

Die Glasindustrie ist also Problemlöser. Sie hat aber in der Zukunft auch Herausforderungen zu bestehen. Mit dem Krieg in der Ukraine ist der - in der Vergangenheit durch Effizienzgewinne schon deutlich verminderte - Energiebedarf der Branche zu einem auch in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Thema geworden. Die weitere Reduktion des Energieverbrauchs und damit des CO2-Ausstoßes haben sich zahlreiche Unternehmen der Branche im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes auf die Fahnen geschrieben. Der Umstieg auf Wasserstoff als Brennstoff ist für viele eine Alternative, die wiederum neue Fragestellungen mit sich bringt, so den Umgang mit Wasser als Verbrennungsprodukt, das es aus den Erzeugnissen fernzuhalten gilt. "Gerade auch im Bereich Flachglas haben wir mit Innovationen und Optimierungen den CO2-Fußabdruck in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt, so dass wir uns für die Zukunft gut aufgestellt sehen", erklärt Grönegräs.

In Deutschland präsentieren sich anlässlich des Jahres der Vereinten Nationen zahlreiche spannende Orte des Glases. Es sind lebendige Orte der Begegnung, viele von ihnen stehen Bürger:innen offen oder dienen zur Weiterbildung für Fachleute. Einer davon: Die Arnold-Akademie in Miedelsbach bei Stuttgart, wo der Namensgeber ein innovatives Fertigungsprinzip für Mehrscheiben-Isoliergläser entwickelte. Sein System bot die Grundlage für die industrielle Produktion von Isoliergläsern und setzte sich weltweit als Fertigungsstandard durch. Ein Beispiel von vielen für Hightech Made in Germany aus der Glasbranche. Die Orte des Glases sind in vielen deutschen Städten und Gemeinden zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
(BF) Bundesverband Flachglas e.V. Florian Snigula, Pressesprecher Mülheimer Str. 1, 53840 Troisdorf Telefon: (02241) 87270, Fax: (02241) 872710

 

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