Mit einem neuen Leitfaden zum „Design für gutes Glasrecycling“ setzen der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. sowie der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. ein deutliches Signal für mehr Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie.
Ziel ist es, die Qualität und den Anteil von recyclingfähigem Glas deutlich zu steigern – ein entscheidender Schritt zur Erreichung der EU-Klimaziele und der im Green Deal verankerten Vorgaben.
Rehbock warnt vor gefährlichen Fehlentwicklungen
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse, hebt besonders problematische Entwicklungen hervor:
„Besonders kritisch sind mit der Glasverpackung fest verbundene elektronische Bauteile, wie LED-Illuminatoren oder RFID-Chips. Leuchtkörper und Batterien/Akkus können in Glasrecyclinganlagen nicht vollständig aussortiert werden. Sie stellen ein erhebliches Brandrisiko dar.“
Rehbock fordert daher, solche Elemente konsequent zu vermeiden und bereits in der Produktentwicklung auf recyclinggerechte Gestaltung zu achten.
Praktische Empfehlungen für besseres Recycling
Der Leitfaden richtet sich an Hersteller, Marken, Lieferanten und Designagenturen. Er zeigt praxisnahe Wege auf, wie Glasverpackungen von Anfang an recyclingfreundlich gestaltet werden können. Dazu gehören unter anderem:
- Reduzierung zusätzlicher Verpackungselemente
- Einsatz kleinflächiger, leicht ablösbarer Etiketten
- Verzicht auf Aluminiumanrollfolien und schwer lösbare Kunststoffetiketten mit wasserfesten Klebern
- Vermeidung intransparenter Beschichtungen oder Lackierungen, die von Sortieranlagen nicht erkannt werden können
- Verwendung von Verschlüssen, die sich im Recyclingprozess vollständig vom Glasbehälter trennen lassen
Besonders gut recycelbar seien Glasverpackungen, die mit möglichst wenigen Zusätzen auskommen, vollständig entleert werden können und klare Formen aufweisen.
Gemeinsames Ziel: höhere Recyclingquoten
Dr. Andreas Bruckschen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDE, betont den Nutzen der neuen Empfehlungen: „Unser Leitfaden verdeutlicht, wie entscheidend es ist, schwer zu recycelnde Verpackungsbestandteile bereits bei der Produktentwicklung zu vermeiden. Durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette können wir die Recyclingquoten im Glas signifikant erhöhen.“
Unterstützung auf europäischer Ebene
Auch der europäische Verband der Glasrecycler, FERVER, unterstützt den neuen Leitfaden ausdrücklich. Damit besteht die Hoffnung, dass die Empfehlungen über Deutschland hinaus in ganz Europa aufgegriffen werden und einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft leisten.
Der Leitfaden steht ab sofort auf den Websites von BDE und bvse zum Download bereit: Zum Herunterladen: Leitfaden