UPM-Kymmene Corporation (“UPM”) und Sappi Limited (“Sappi”) haben eine nicht-bindende Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures im Bereich grafischer Papiere unterzeichnet (“Joint Venture”). Das Joint Venture würde das gesamte Geschäft von UPM Communication Papers in Europa und den USA sowie das Grafikpapiergeschäft von Sappi in Europa umfassen.
Das Joint Venture würde zu gleichen Teilen UPM und Sappi gehören und unabhängig operieren, wobei es seine eigenen Produktionsprozesse, Ressourcen und Entscheidungen innerhalb der vereinbarten Rahmenbedingungen zwischen den Anteilseignern verwalten würde.
„Das geplante Joint Venture würde eine entschlossene Antwort auf die strukturellen Veränderungen in der europäischen Grafikpapierindustrie sein. Es würde einen Weg bieten, die Widerstandsfähigkeit der Branche zu stärken und den Kunden von Grafikpapier langfristige Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit zu bieten,“ sagt UPM‘s President & CEO Massimo Reynaudo.
„UPM Communication Papers hat sowohl für Kunden als auch für UPM-Aktionäre stets einen zuverlässigen Mehrwert geboten. Es war die Grundlage, auf der UPM sein breites Portfolio an nachhaltigen Materiallösungen ausgebaut hat. Das geplante Joint Venture würde die beste Zukunft für das Geschäft von UPM Communication Papers bieten, das Portfolio von UPM schärfen und unsere Bilanz stärken,“ sagt Reynaudo.
Sicherung langfristiger Resilienz und Nachhaltigkeit
Die Transaktion würde zu einem effizienteren, anpassungsfähigeren und nachhaltigeren Geschäft mit grafischen Papieren führen. Sie würde eine strukturell wettbewerbsfähige Kostenbasis und Versorgungssicherheit für die europäischen und globalen Kunden schaffen.
Durch die strategische Allokation von Produktionsmengen auf die effizientesten Papiermaschinen würde das Joint Venture eine nachhaltigere Kapazitätsauslastung und eine stärkere operative Leistung erzielen und gleichzeitig seinen Kunden weiterhin ein breites Portfolio an grafischen Papierprodukten anbieten.
Insgesamt würde das Joint Venture das Angebot in einer Branche zusammenführen, die unter sinkender Nachfrage, strukturellen Überkapazitäten und hohen Energiekosten leidet. Es würde zu einem ausgewogeneren und widerstandsfähigeren europäischen Markt beitragen und die Branche besser positionieren, um den Herausforderungen des Marktes und den steigenden Importen nach Europa standzuhalten.
UPM Communication Papers verfügt bereits heute über einen ehrgeizigen Fahrplan für Klimaschutzmaßnahmen, der die Emissionen der Produkte bis 2030 um bis zu 70 % senken soll und die Kunden bei der Verfolgung ihrer eigenen Klimaziele unterstützen wird. Das Joint Venture würde diesen ehrgeizigen Plan weiter unterstützen. Durch die Optimierung der Kapazitätsauslastung, die Steigerung der betrieblichen Effizienz und weitere Investitionen in die Dekarbonisierung könnte das Joint Venture seine gesamten Klimaauswirkungen reduzieren und so zur Verwirklichung der Ziele des Deals für eine saubere Industrie der EU beitragen.
Übersicht und Bedingungen der Transaktion
Das Joint Venture würde zu gleichen Teilen UPM und Sappi gehören und unabhängig operieren.
Der geplante Umfang des Joint Venture würde Folgendes umfassen:
- das gesamte UPM Communication Papers Geschäft mit acht Papierfabriken in Kymi, Rauma (einschließlich UPM RaumaCell) und Jämsänkoski (PM 6) in Finnland; Nordland (PM 1, PM 4), Augsburg, Schongau in Deutschland; die Papierfabrik UPM Caledonian im Vereinigten Königreich und die Papierfabrik Blandin in den Vereinigten Staaten; und
- das grafische Papiergeschäft von Sappi in Europa mit vier Papierfabriken in Kirkniemi in Finland, Ehingen in Deutschland, Gratkorn in Österreich und Maastricht in den Niederlanden.
Es wird erwartet, dass das Joint Venture Synergien in Höhe von ungefähr 100 Mio. Euro pro Jahr durch Anlagenoptimierung, Produkt-Portfolio Rationalisierung, Logistik Optimierung, Effizienz im Beschaffungswesen und weiteren operativen Effizienzverbesserungen schaffen kann.
Basierend auf der Absichtserklärung:
- UPM und Sappi würden ihre jeweiligen Geschäftstätigkeiten und Anlagen mit einem kombinierten Unternehmenswert von 1.420 Mio. Euro einbringen, ohne Berücksichtigung des Werts der zu erwartenden Synergieeffekte.
- Das UPM Communication Papers Geschäft wird mit 1.100 Mio. Euro bewertet (Unternehmenswert). UPM würde Barmittel in Höhe von 613 Mio. Euro und 50 % Anteile am Joint Venture erhalten.
- Das Europageschäft von Sappi wird mit 320 Mio. Euro bewertet (Unternehmenswert). Sappi würde Barmittel in Höhe von 139 Mio. Euro und 50 % Anteile am Joint Venture erhalten.
Bei Vollzug der Transaktion würde das Joint Venture Kredite aufnehmen, um die jeweils an UPM und Sappi zu zahlenden Kaufpreise zu finanzieren. Das Joint Venture würde unabhängig finanziert werden, und soweit es in Zukunft zusätzliche Finanzmittel benötigen würde, würde dies ohne Rückgriff auf die Anteilseigner erfolgen.
Das Joint Venture würde Dividenden an seine beiden Anteilseigner entsprechend seiner finanziellen Performance ausschütten.
Die Gründung des Joint Ventures würde ein nachhaltiges, eigenständiges Unternehmen schaffen, das beiden Anteilseignern letztlich Flexibilität für eine mögliche Veräußerung bieten würde. Drei Jahre nach Vollzug der Transaktion, wenn das Joint Venture die Integration voraussichtlich abgeschlossen und die Synergien realisiert haben wird, haben beide Anteilseigner die Möglichkeit, ihre Anteile zu veräußern.
Auswirkungen der Transaktion auf die Finanzkennziffern von UPM
Der finanzielle Vorteil für UPM zum Zeitpunkt des Vollzugs der Transaktion würde die Cash-Zahlung in Höhe von 613 Mio. Euro des Joint Ventures an UPM, die Übertragung von Pensionsverbindlichkeiten an das Joint Venture in Höhe von 406 Mio. Euro und UPMs Anteil von 50 % am Joint Venture beinhalten. Die Bewertungen der Transaktion sind Schätzungen zum Zeitpunkt der Absichtserklärung, vorbehaltlich der üblichen Anpassungen.
Die Bewertung des UPM Communication Papers Geschäfts beläuft sich auf 1,1 Mrd. Euro und entspricht dem 4,6-fachen des ausgewiesenen EBITDA der letzten zwölf Monate (Q4/2024–Q3/2025).
Die UPM Communication Papers Vermögenswerte, die auf das Joint Venture übertragen werden sollen, machen schätzungsweise weniger als 10 % der Gesamtvermögenswerte von UPM aus.
Die Beteiligung am Joint Venture würde nach der Equity-Methode bilanziert werden.
Es wird erwartet, dass sich die Transaktion positiv auf die Profitabilitätsmargen (EBIT % des Umsatzes), die Bilanz und den Verschuldungsgrad von UPM auswirken wird. UPM würde außerdem sein Geschäftsportfolio in Wachstumsmärkten schärfen und wäre nicht mehr direkt den rückläufigen europäischen und nordamerikanischen Märkten für grafische Papiere ausgesetzt.
Die folgende Tabellen fassen die Kennzahlen der UPM Group zusammen (mit und ohne UPM Communication Papers).
|
Mio. Euro |
UPM Group 2024 |
UPM Communication Papers 2024 |
UPM excl. UPM Communication Papers 2024 |
|
Umsatzerlöse |
10 339 |
2 953 |
7 902 |
|
Vergleichbares EBITDA |
1 734 |
344 |
1 390 |
|
% der Umsatzerlöse |
16,8 |
11,6 |
17,6 |
|
Betriebsergebnis |
604 |
190 |
414 |
|
% der Umsatzerlöse |
5,8 |
6,4 |
5,2 |
|
Vergleichbares EBIT |
1 224 |
273 |
951 |
|
% der Umsatzerlöse |
11,8 |
9,3 |
12,0 |
|
Eingesetztes Kapital |
15 452 |
1 125 |
14 328 1) |
|
Vergleichbarer ROCE, % |
8,2 |
23,8 |
7,0 |
|
Mio. Euro |
UPM Group Q4 2024-Q3 2025 |
UPM Communication Papers Q4 2024–Q3 2025 |
UPM excl. UPM Communication Papers Q4 2024–Q3 2025 |
|
Umsatzerlöse |
9 976 |
2 602 |
7 843 |
|
Vergleichbares EBITDA |
1 365 |
241 |
1 124 |
|
% der Umsatzerlöse |
13,7 |
9,3 |
14,3 |
|
Betriebsergebnis |
255 |
30 |
225 |
|
% der Umsatzerlöse |
2,6 |
1,1 |
2,9 |
|
Vergleichbares EBIT |
984 |
180 |
804 |
|
% der Umsatzerlöse |
9,9 |
6,9 |
10,3 |
|
Eingesetztes Kapital |
14 292 |
986 |
13 306 1) |
|
Vergleichbarer ROCE, % |
6.9 |
16,9 |
6,1 |
1) ohne das eingesetzte betriebliche Kapital von UPM Communication Papers
Die Tabellen zeigen die berichteten Kennzahlen von UPM und ohne UPM Communication Papers. Die Zahlen enthalten weder die Auswirkungen der Gründung des geplanten Joint Ventures noch Transaktionskosten, Synergien oder Dyssynergien oder Projektkosten.
Transaktion unterliegt Fusionskontrolle und anderen Bedingungen
Die Verhandlungen über die Einzelheiten des Joint Ventures dauern noch an, und die Parteien gehen davon aus, dass die endgültigen Vereinbarungen in der ersten Hälfte des Jahres 2026 unterzeichnet werden. Die endgültigen Vereinbarungen erfordern den Abschluss externer Finanzierungsvereinbarungen, die Zustimmung der Aktionäre von Sappi und die Erfüllung weiterer Bedingungen.
Die geplante Transaktion unterliegt der Prüfung durch die Europäische Kommission und der zuständigen Kartellbehörden sowie der Genehmigung durch die Behörden in anderen Ländern wie den USA, Großbritannien und China. Die Parteien verpflichten sich, während des gesamten Prüfungsverfahrens mit den Aufsichtsbehörden zusammenzuarbeiten.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Vollzug vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen und Abschlussbedingungen bis Ende 2026 erfolgen wird. Das Joint Venture würde nach Vollzug in Betrieb genommen werden.
Das grafische Papiergeschäft von UPM Communication Papers und Sappi‘s europäisches grafisches Papiergeschäft wird bis zum Vollzug des geplanten Joint Ventures gemäß allen gesetzlichen und behördlichen Anforderungen als separate und unabhängige Unternehmen weitergeführt und verwaltet.
Quelle und weitere Informationen: www.upm.com/de