Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

Sie sind hier:
Von links nach rechts: Alfred Voßschulte (Geschäftsführer Huchtemeier Papier GmbH) Tomas Jozonis (CEO ,Grigeo Group) Darius Belevičius (General Manager, Grigeo Hygiene UAB) Barbara Knappmann (Vetriebsleitung Tissue, Huchtemeier Papier GmbH) Moritz Voßschulte (Geschäftsführer, Huchtemeier Papier GmbH)

Es gibt spannende Neuigkeiten von Huchtemeier Papier: Seit dem 5. Oktober 2025 ist das Dortmunder Familienunternehmen Teil der Grigeo Group, einem der größten Papierkonzerne im Baltikum und führenden Hersteller von Tissue-Produkten.

Die Tochtergesellschaft Grigeo Hygiene hat die Transaktion erfolgreich abgeschlossen und 100 % der Anteile an der Huchtemeier Papier GmbH übernommen.

Mit dieser strategischen Übernahme erschließt die Grigeo Group den größten europäischen Markt – Deutschland – und gewinnt neue Expansionsmöglichkeiten in Westeuropa. Die Integration bietet zudem zusätzliche Produktionskapazitäten, insbesondere im Bereich von Haushaltspapieren wie Toilettenpapier und Küchenrollen.

Tradition seit 1895

Huchtemeier Papier wurde 1895 von einem Dortmunder Briefträger namens Huchtemeier als „Lumpensortieranstalt“ gegründet. 1960 übernahm Dr. Alfred Voßschulte das Unternehmen, das sich bis dahin zu einem lokalen Altpapierhandel entwickelt hatte. Unter seiner Leitung wuchs Huchtemeier zu einem überregionalen Entsorgungsunternehmen mit zwölf Betrieben in Nordrhein-Westfalen.

Dr. Voßschulte war von 1970 bis 1986 Präsident des heutigen bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. sowie von 1974 bis 1981 Präsident der IHK zu Dortmund. Zudem war er 1985 Mitbegründer des Dortmunder Technologiezentrums.

In der zweiten Generation entwickelten seine Kinder Alfred und Moritz Voßschulte gemeinsam mit ihrer Schwester Barbara Knappmann das Unternehmen zu einem bedeutenden Produktions- und Verarbeitungsbetrieb für Hygienepapier und Zellstoffwatte (Tissue) weiter. Nach Anfängen in der DDR der 1980er Jahre entstanden ab 1990 Produktionsstätten in Polen, später auch in Ungarn und Rumänien.

Heute zählt Huchtemeier Papier zu den führenden Anbietern von Tissue- und Hygienepapier in Zentraleuropa. Das Unternehmen beliefert Groß- und Fachhändler mit Hygienepapieren und Servietten sowie Industriekunden mit Halbfertigwaren. Die Produkte finden breite Anwendung in der Reinigungsbranche, im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Industrie, im Einzelhandel und im medizinischen Bereich.

Im Jahr 2024 erzielte Huchtemeier Papier einen Umsatz von 92 Millionen Euro und ein EBITDA von 2,6 Millionen Euro. Rund 73 % des Umsatzes wurden in Deutschland, Österreich und Polen erwirtschaftet.

Strategischer Schritt nach Westeuropa

„Mit der Übernahme von Huchtemeier Papier erwerben wir nicht nur ein traditionsreiches Unternehmen mit einem starken Namen auf dem deutschen Papiermarkt, sondern auch wertvolle Erfahrung und über mehr als ein Jahrhundert aufgebaute Partnerschaften“, erklärte Tomas Jozonis, CEO der Grigeo Group.

„Dieser strategische Schritt erschließt uns den größten europäischen Markt – Deutschland – sowie Österreich, wo Huchtemeier Papier bereits eine starke Position hat. Für unser Hygienepapiersegment ermöglicht uns dieser Schritt, unsere Logistikkette zu erweitern und langfristige Partnerschaften mit lokalen Kunden zu sichern“, so Jozonis weiter.

Das Dortmunder Unternehmen wird auch künftig als eigenständige Geschäftseinheit unter dem bisherigen Namen weitergeführt. Geschäftsführung, Management und Belegschaft bleiben unverändert.

„Wir schätzen die langjährige Erfahrung und die fundierten Marktkenntnisse der Familie Voßschulte als eine der größten Stärken des Unternehmens. Unser Ziel ist es, die Geschäftskontinuität zu sichern und den Grundstein für weiteres nachhaltiges Wachstum zu legen“, betonte Jozonis.

Alfred Voßschulte, Geschäftsführer von Huchtemeier Papier, hob die kulturelle Passung zwischen beiden Unternehmen hervor: „Wir haben bei der Grigeo Group sofort eine starke Übereinstimmung der Werte und die Gewissheit erkannt, dass die Identität unseres Familienunternehmens erhalten bleibt. Die Möglichkeit, als eigenständige Einheit weiterzumachen und gleichzeitig unsere Stärken in einen wachsenden internationalen Tissue-Konzern einzubringen, war für uns entscheidend.“

Die Verwaltung und der Vertrieb für den Fachhandel – und künftig auch für den Einzelhandel – bleiben weiterhin am Standort Dortmund-Wickede.

Seitennavigation

Mitglied werden Presse top