Der Verband der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie (DIE PAPIERINDUSTRIE) unterstützt das geplante Verkaufsverbot großer Lachgaskartuschen in Deutschland, sieht jedoch deutlichen Nachbesserungsbedarf bei der Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG).
Falsch entsorgte Lachgaskartuschen verursachen regelmäßig Schäden in Sortieranlagen und Papierfabriken. Mit dem Verkaufsverbot von Kartuschen mit mehr als acht Gramm Inhalt durch das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) werde ein wichtiger Schritt für den Gesundheitsschutz und die Sicherheit in der Recyclingwirtschaft getan, erklärte der Verband. Langfristig fordert die Branche jedoch ein EU-weites Verkaufsverbot sowie ein Pfandsystem für Druckgasbehälter ab 200 Milliliter.
Deutlich kritischer fällt die Einschätzung zur ElektroG-Novelle aus. Falsch entsorgte Akkus und Elektrogeräte verursachten zunehmend Brände und Sicherheitsrisiken im Altpapier, so der Verband. Der Gesetzesentwurf konzentriere sich zu stark auf bestehende Rücknahmeprozesse und lasse entscheidende Maßnahmen vermissen.
„Mit derselben Konsequenz wie beim Lachgasverbot muss auch bei Lithiumbatterien und Einweggeräten gehandelt werden“, betonte Hauptgeschäftsführer Alexander von Reibnitz. DIE PAPIERINDUSTRIE fordert deshalb ein Pfandsystem für lithiumhaltige Batterien, ein Verbot besonders brandgefährlicher Einmalgeräte sowie einen herstellerfinanzierten Brandschutzfonds.