Erste Daten nach Einführung der Bioabfalltonne im Berchtesgadener Land.

Im April 2019 wurden mit Einführung der Biotonne erstmals die Bioabfälle im Landkreis Berchtesgadener Land getrennt erfasst. Zum 01.01.2020 wurde nun Bilanz gezogen und die Mengen an Bioabfällen sowie die Anteile an Störstoffen genauer untersucht.

Im Jahr 2019 wurden im Landkreis Berchtesgadener Land rund 12.000 t biologisch abbaubare Abfälle, im wesentlichen Biotonneninhalte und Garten- und Parkabfälle, in der Kompostierungs- und Biogasanlage bei Eiselfing, Landkreis Rosenheim, behandelt. Hiervon wurden über knapp 16.000 Biotonnen rund 3.100 t Bioabfälle und an den Wertstoffhöfen rund 8.800 t Garten- und Parkabfällen getrennt gesammelt; dies entspricht einer durchschnittlichen Erfassung von circa 114 kg je Einwohner und Jahr.

Aus den Bioabfällen (Erfassung über die Biotonne) wurden circa 625.000 kWh Strom erzeugt, das entspricht einem jährlichen Strombedarf von ungefähr 110 Vier-Personen-Haushalten. Darüber hinaus wurden noch circa 750.000 kWh Wärme produziert, die zu 50 % für die Beheizung von Produktion, Büro, Werkstatt und Häusern sinnvoll genutzt wurde und somit circa 37.500 l Heizöl eingespart werden konnten. Neben Strom und Wärme wurden im zweiten Schritt nach Durchlaufen der Biogasanlage ca. 1.800 t Kompost erzeugt. Durch diesen Schritt konnten ca. 1.200 m³ Torf eingespart werden. Dies entspricht einer jährlichen, nicht abgebauten Torffläche von ungefähr vier Hektar. Zusätzlich kann eine Menge von circa 1,4 t Phosphat und 5,5 t Kalium zurück in den Kreislauf gebracht werden, wodurch die natürlichen Ressourcen geschont werden.

Der Störstoffanteil des Bioabfalls betrug rund 113 t (81 t Restabfall, 17 t Kunststoffe und 17 t Metallteile). Nur durch hohen Maschinen- und Personaleinsatz kann aber ein vermarktungsfähiges Endprodukt geschaffen werden. Durch sortenreineres Material könnte wesentlich mehr Kraftstoff und somit auch CO2 eingespart werden.

Aus diesem Grund wird darum gebeten, auch weiterhin nur Bioabfälle in die Biotonne zu geben. Zum Beispiel dürfen kompostierbare Plastiktüten oder Kaffeekapseln nicht in die Biotonne gegeben werde, da diese in der Kürze der Zeit in der Biogasanlage nicht zersetzt werden können. Tüten aus Papier oder eine Seite Zeitungspapier sind die beste Lösung, falls man den Bioabfall nicht lose in die Tonne werfen will.

Die getrennt gesammelten Bioabfälle tragen schon beachtlich zur Reduktion des Restabfalles bei, wodurch das Ziel 30 Prozent weniger Restabfall bis 2030 ein gutes Stück näher rückt. Dies belegen die Zahlen des beim Zweckverband Abfallverwertung Südostbayerns (ZAS) angelieferten Restabfalls. So wurden 2018 19.175 t und im Jahr 2019 14.886 t energetisch verwertet.

Quelle: www.lra-bgl.de