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Im Jahr 2015 haben die Zementwerke in Deutschland etwa 31,2 Millionen Tonnen Zement produziert und einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Daten stammen aus der kürzlich veröffentlichen Broschüre „Zahlen und Daten – Zementindustrie in Deutschland 2016“ des Vereins Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ).

Als wesentlicher Bestandteil von Beton, Mörtel oder Estrich ist das Bindemittel Zement vielseitig einsetzbar und zählt zu den meist genutzten Baustoffen weltweit. Hierzulande produzierten die 22 Zementunternehmen an 55
Werksstandorten mit ca. 7.800 Mitarbeitern im Jahr 2015 ca. 31 Mio. Tonnen Zement und erzielten dabei einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro. Insgesamt hat sich der deutsche Zementmarkt in den vergangenen Jahren vergleichsweise stabil entwickelt. So lag der Zementverbrauch des Jahres 2015 mit etwa 26,6 Mio. Tonnen nur leicht unter dem Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre (ca. 26,9 Mio. Tonnen). Verglichen mit dem Jahr 2014 entspricht dies einem Rückgang von etwa 2,0 Prozent.

Innerhalb der Europäischen Union stellt Deutschland damit den derzeit größten Markt für Zement dar. Der Außenhandel nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Laut Statistischem Bundesamt haben die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr etwa 6,6 Mio. Tonnen Zement und Klinker exportiert. Gegenüber 2014 entspricht dies einem Zuwachs von 7,8 Prozent. Zu den wichtigsten Handelspartnern gehörten die deutschen Nachbarstaaten Frankreich, die Niederlande, Belgien sowie Österreich. Die Zementimporte lagen im vergangenen Jahr mit ca. 1,3 Mio. Tonnen um 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Überwiegend stammten diese aus Ländern der Europäischen Union. Zu den wichtigsten Lieferanten gehörten unter anderem Frankreich, die Tschechische Republik sowie die Niederlande.

Rohstoffeinsatz

Im Jahr 2015 hat die deutsche Zementindustrie zur Herstellung von 31,2 Mio. Tonnen Zement insgesamt 48,6 Mio. Tonnen Rohstoffe eingesetzt. Davon entfielen allein 7,8 Mio. Tonnen auf alternative Rohstoffe, die somit rund 16 Prozent des Gesamtrohstoffbedarfs deckten. So werden für die Zementklinkerproduktion u.a. Klärschlämme aus der Trinkwasseraufbereitung, Gießereialtsande aus der Metallverarbeitung sowie Flugaschen aus Stein- und Braunkohlekraftwerken im Brennprozess als Rohmaterial eingesetzt. Bei der Zementmahlung wird zudem in großem Umfang Hüttensand verwendet, der als Nebenprodukt bei der Roheisenerzeugung entsteht.

Durch den Einsatz von ca. 7 Mio. Tonnen dieser alternativen Rohstoffe werden jährlich mehr als 11 Mio. Tonnen Kalkstein eingespart. Angesichts des Gesamtbedarfs an Rohstoffen für die Zementherstellung wird die Zementindustrie jedoch auch langfristig auf die sichere Versorgung mit Primärrohstoffen angewiesen sein.

Brennstoffeinsatz

Zur Herstellung von Zement werden neben Primär- und alternativen Rohstoffen größere Mengen an Brennstoffen benötigt, vor allem zur Herstellung des Zementklinkers. Fossile Brennstoffe spielen dabei heute  nur noch eine untergeordnete Rolle. Der thermische Energiebedarf wird überwiegend (64,6 Prozent in 2015) durch alternative Brennstoffe gedeckt. Hierzu zählen z.B. Altreifen, Altöle, Gewerbe- und Siedlungsabfälle oder Altholz. Im Fall der Zementherstellung werden die eingesetzten alternativen Abfallbrennstoffe nicht nur energetisch, sondern auch stofflich verwertet. Der organische Anteil ersetzt so die fossilen Energieträger, während die anorganischen Bestandteile (Aschen) unmittelbarer Teil des Produktes werden. Insofern trägt der Einsatz geeigneter alternativer Brennstoffe den Zielen einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes in hohem Maße Rechnung.

Zum Herunterladen: „Zahlen und Daten – Zementindustrie in Deutschland 2016“

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