Asahi Kasei will Autoreifen aus Kunststoffabfällen und Biomasse herstellen
Bereits zum Ende des Geschäftsjahres 2021 will der japanische Technologiekonzern Asahi Kasei in seinem Werk in Singapur mit der Produktion und Vermarktung von nachhaltigem, auf Kunststoffabfällen und Biomasse basierendem lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (S-SBR) beginnen.
Eine Liefervereinbarung für nachhaltiges Butadien wurde mit Shell abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns.
Shell wird im Shell Energy and Chemicals Park Singapore, der sich auf Bukom befindet, nachhaltiges Butadien nach dem Massenbilanzverfahren* auf zwei Arten herstellen. Bei der ersten Methode werden Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl umgewandelt und in den Ethylen-Cracker-Komplex eingespeist, bei der zweiten werden Bio-Rohstoffe als Rohstoff verwendet.
S-SBR ist eine Art synthetischer Kautschuk, der hauptsächlich für leistungsstarke, kraftstoffsparende Reifen (umweltfreundliche Reifen) verwendet wird. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Reifen wächst weltweit aufgrund strengerer Umweltvorschriften und eines gestiegenen Umweltbewusstseins, so der Konzern.
Asahi Kasei wird das weltweit erste Unternehmen sein, das aus Kunststoffabfällen gewonnenes Butadien und das erste japanische Unternehmen, das aus Biomasse gewonnenes Butadien für die S-SBR-Produktion verwendet, heißt es in der Pressemitteilung.
Während des gesamten Lebenszyklus von Reifen - von den Materialien über die Produktion, den Gebrauch (Fahren), die Entsorgung und das Recycling - ist der Anteil der CO2-Emissionen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in der Gebrauchsphase am höchsten. Bei Elektrofahrzeugen hingegen sind die Emissionen in der Nutzungsphase weitaus geringer, so dass die Emissionen aus Materialien wie S-SBR relativ höher sind. Die Verwendung von nachhaltigem S-SBR ermöglicht daher eine erhebliche Reduzierung der CO2-Emissionen über den Lebenszyklus von Reifen. Asahi Kasei erwartet daher, durch die Produktion von S-SBR unter Verwendung von nachhaltigem Butadien, einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette zu leisten. Zudem plant Asahi Kasei den Erwerb einer internationalen Zertifizierung für Biomasse und recycelte Rohstoffe.
Quelle und weitere Informationen: www.asahi-kasei.com