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Sonderformen des Elektro(nik)-Altgeräte-Recyclings

Kühlgeräterecycling 

Die Notwendigkeit, die Erdatmosphäre vor klimaschädigenden FCKW-Emissionen zu schützen, macht das Kühlgeräterecycling zu einer Sonderform der Elektro(nik)-Altgeräteverwertung. Im ersten Arbeitsschritt werden Kältemittel und Kältemaschinenöl mit einer geschlossenen Absaugvorrichtung entnommen.

Das FCKW wird in Druckgasflaschen, die Öle zur späteren Entgasung in speziellen Druckbehältern gesammelt. Das FCKW-haltige Isoliermaterial wird dann entweder aus dem Gerät entnommen und separat entgast, während das Restgerät die üblichen Materialtrennverfahren durchläuft, oder das Altgerät wird komplett in einem gasdichten Schredder zerkleinert und separiert. Durch eine Poren- und anschließende Matrixentgasung kann das restliche FCKW zurückgewonnen werden. Die von den Kühlgeräterecyclern eingesetzten hochmodernen Verfahren ermöglichen es, die Kühlgeräte-Bestandteile fast vollständig in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Oberste Priorität hat dabei die sichere Vermeidung von FCKW-Emissionen. 

Bildröhrenrecycling 

In den Büros und Haushalten stehen immer mehr Flachbildschirme. Es wird aber noch mindestens 10 Jahre dauern, bis die alten Bildröhrengeräte gänzlich verschwunden sind. So lange fallen sie noch im Recycling an. Die Bildröhre besteht zu zwei Dritteln aus dem so genannten Schirmglas, mit ca. 10% Barium-oder Strontiumgehalt, an der Innenseite belegt mit einer cadmiumhaltigen Leuchtschicht. Das restliche Drittel, das Konus- und Trichterglas, enthält etwa 20% Blei. Diese zwei Hauptkomponenten sind mit einem stark bleihaltigen (ca. 80%) Glaslot verbunden. 

In der Vergangenheit wurde am Ende der Gerätenutzung aus den ausgedienten schwermetallhaltigen Bildröhren bislang Sonderabfall, der meist auf der Deponie oder als Zuschlagstoff im Straßenbau landete. Dies muss heute nicht mehr sein. Durch entsprechende Trenn- und Reinigungsschritte ist eine Rückführung der Schirm- und Konusgläser in die Bildröhrenglasproduktion möglich geworden. Zur Trennung werden derzeit zwei Wege beschritten. Zum einen werden Hals-, Konus- und Schirmglas mittels Spannungsrissverfahren getrennt. Hierbei kommt ein Heizdraht zum Einsatz, der einen Spannungsriss im Glaslot induziert. Anschließend wird die Leuchtstoffschicht vom Schirmglas trocken- und nassmechanisch entfernt. Zum anderen wird die Trennung direkt mechanisch mit diamantbestückten Trennblättern durchgeführt und einer nachgeordneten Hochdruck-oder Ultraschallreinigung unterzogen. 

Ein Einsatz in der Trichterglas- oder Schirmglasschmelze ist nur dann möglich, wenn der Sekundärrohstoff Glas in der notwendigen Qualität, also frei von Fremdstoffen wie Metallen, Gummi, Kunststoffen oder Keramik, bereitgestellt wird.

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