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Am 20. September 2019 feiert die C.C. Gruppe in der Essener Zeche Zollverein ihren 50. Unternehmensgeburtstag. In einem Interview spricht Co-Geschäftsführer Dieter Kersting über persönliche Meilensteine, den Finanzinvestor Novum Capital als Eigentümer und über ambitionierte Zukunftspläne.

09 16 cc kerstingDer Co-Geschäftsführer der C.C.-Gruppe Dieter Kersting  Bild: bvseHerr Kersting, am 20. September feiert die C.C. Gruppe ihren 50. Geburtstag. Was haben Sie sich für diesen Tag einfallen lassen?

Dieter Kersting: Wir werden ab 10.30 Uhr ein informatives und unterhaltsames Rahmenprogramm erleben. Und abends essen und trinken wir, wie es sich für einen 50. Jahrestag gehört. Wir feiern aber nicht nur das Unternehmensjubiläum, sondern auch unsere mittelständische DNA, die aus Kompetenz, Verlässlichkeit und Vertrauen besteht. Dieser Tag wird das Highlight des Jahres.

Wie viele Gäste werden Sie begrüßen?

Es werden rund 150 Gäste aus ganz Deutschland da sein – langjährige und neue Kunden, Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die komplette Unternehmensbelegschaft.

Sie, Herr Kersting, sind mittlerweile 30 Jahre bei der C.C. Gruppe beschäftigt. Gibt es jemanden in der Belegschaft, der länger dabei ist?

(Überlegt erst und lacht dann): Nein, der Dinosaurier bin ich.

Hatten Sie 1989 gedacht, dass Sie 30 Jahre bleiben würden?

Nein! Da war ich erst 30 Jahre jung. Da geht man doch eher davon aus, dass noch einige Stationen kommen.

Warum sind Sie der C.C. Gruppe schon so lange treu?

Weil ich das mittelständische Umfeld sofort gemocht habe und mich im Unternehmen entwickeln konnte. Eingestiegen bin ich damals als Jurist, wurde aber schnell zum Vertriebler und konnte viele Projekte umsetzen, die das Unternehmen vorangebracht haben und für die ich wertgeschätzt wurde. So ein Umfeld ist erfüllend.

An welche Projekte denken Sie?

Prägend für mich war gleich der erste Vertrag, den ich gemacht habe – mit der Firma Miele. Ein großartiges Unternehmen, nach wie vor. Miele hatte schon damals ein recycelbares, gusseisernes Kreuz als „Rücken“ in seine Premium-Waschmaschinen gebaut. Wir haben den Gießereisand abgeholt und entsorgt – und auf der Rückfahrt zur Miele-Gießerei in Gütersloh haben wir Schrotte von unserem Krefelder Betriebsgelände dorthin gebracht, die Miele für seine Waschmaschinen-Kreuze eingeschmolzen hat.

Kreislaufwirtschaft pur, oder?

Und ob. Damals war der Begriff allerdings noch nicht so bekannt wie heute. Der Vertrag mit Miele läuft übrigens immer noch. Auch deshalb ist der Ruf, den die C.C. Gruppe in der Gießerei-Branche genießt, außerordentlich gut.

Gab es weitere Meilensteine, die Sie mitgesetzt haben?

Meinen ersten Vertrag für die Entsorgung von Müllverbrennungsschlacken habe ich 1990 bei der MVA Bamberg gemacht. Es war gar nicht so schwer, die Müllverbrenner zu überzeugen, weil die C.C. Gruppe einen trimodalen Anschluss in Krefeld hat. Die Logistik über Schiffe war und ist ein großer Vorteil. Natürlich fällt mir auch der Filterstaub-Entsorgungsvertrag mit der Ruhrkohle AG im Jahr 1992 ein. Unter anderem diese Kundenbeziehung hat dazu geführt, dass die C.C. Gruppe sich an den thüringischen Versatzbergwerken Bleicherode und Sollstedt beteiligt hat. Auch diese Beteiligungen sind ein großartiger Wettbewerbsvorteil für uns.

Schauen wir auf die jüngere Vergangenheit: Anfang 2018 hat der Frankfurter Finanzinvestor Novum Capital die C.C. Gruppe übernommen. Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem Gesellschafter?

Sehr gut, weil unser Miteinander von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Novum Capital ist auch deshalb ein Glücksfall, weil dieser Gesellschafter viel Geld in die C.C. Gruppe investiert. Das ist wichtig, weil wir als Teil der Abfallwirtschaft zum Beispiel immer mehr gesetzliche Anforderungen erfüllen müssen, die viel Geld kosten.

Ohne Novum Capital würden Sie finanziell schlechter dastehen?

Natürlich. Vorher waren wir als unternehmensverbundene Stiftungen organisiert und deshalb weniger finanzstark. Mit Novum Capital konnten wir bislang unseren Standort Hagen modernisieren, haben dort beispielsweise einen Doppelscheider installiert. Und wir haben vor wenigen Wochen, im Juli, die Millioneninvestition „Stratego“ eingeweiht. Mit dieser hochintelligenten Metallaufbereitungsanlage sind wir Technologieführer in der Schlackenverwertung geworden. Und die Reise geht weiter.

Wohin?

Dazu verraten wir noch keine Details. Nur so viel: Wir arbeiten mit guten Erfolgsaussichten an neuen Partnerschaften und schauen uns potenzielle neue Standorte an. Und wir planen technologische Innovationen, um mineralische Abfallstoffe so aufzubereiten, dass sie sehr interessant als Bauersatzstoff für den Tiefbau werden.

Welche regionale Bedeutung hat die C.C. Gruppe 50 Jahre nach ihrer Gründung?

Unsere größten Kunden sind seit Jahrzehnten kommunale Müllverbrenner. Schon deshalb sind wir regional bedeutsam. C.C. ist als positiv besetzte Marke auch von der Politik sehr gerne gesehen. Nur zwei Beispiele: Am Standort Hagen sind wir sogar mit einer kommunalen Gesellschaft in einem gemeinsamen Unternehmen vereint. Und für die Häfen in Krefeld und Würzburg sind wir ein relevanter Umschlagträger.

Recycling ist so bedeutsam wie noch nie. Das spricht für weitere 50 Jahre, oder?

Für mich nicht. (Lacht) Aber im Ernst: Die Entwicklung hin zu mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung spricht natürlich für unser Geschäftsmodell, zumal die Müllverbrennung mittlerweile klimaneutral vonstattengeht und die schwarzen Haushaltsmülltonnen noch lange viel Wiederverwertbares enthalten werden. Ich bin fest überzeugt davon, dass wir die nächsten 50 Jahre mit breiter Brust angehen können.

Quelle: C.C.Umwelt

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