Die REMONDIS SE & Co. KG übernimmt die DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG (DSD). Ein entsprechender Kaufvertrag wurde am 27. September unterzeichnet. bvse fürchtet weitere Marktkonzentration.

Beide Unternehmen reagieren mit der Transaktion auf die Wachstumschancen, die sich insbesondere im Bereich Verpackungsdesign und Kunststoffrecycling ergeben. Gemeinsam wollen REMONDIS und DSD das Recycling für alle Stoffströme optimieren und ihren Kunden ein breiteres Dienstleistungsportfolio bieten.  Mit dem Erwerb von DSD kehrt REMONDIS nach vier Jahren in den Markt der dualen Systeme zurück. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung. Die Vertragspartner haben Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart.

Die Übernahme trifft auf deutliche Kritik des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Sie wird zu weiteren Wettbewerbseinschränkungen in der Recycling- und Entsorgungsbranche führen. "Wir warnen eindringlich vor dieser Hochzeit der Giganten und gehen davon aus, dass das Bundeskartellamt das Verfahren an sich ziehen wird und fordern die Kartellbehörden auf, ganz genau hinzuschauen und diese Übernahme nicht durchzuwinken", erklärt dazu bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Zwar versuchten die Unternehmen die Dominanz des DSD zu relativieren, doch der bvse machte seine Sicht der Dinge in den Medien bundesweit klar: Remondis, mit einem Jahresumsatz von ca. 7,3 Milliarden Euro, ist der mit großem Abstand führende Entsorgungskonzern in Deutschland. Andererseits ist die DSD GmbH mit ihrem Marktanteil von rund 35 % an der Verpackungsentsorgung aus privaten Haushalten das mit Abstand größte duale System. Viele mittelständische Entsorger haben sich in der Vergangenheit an Ausschreibungen des Dualen Systems Deutschlands im Sammel-, aber auch Sortierbereich beteiligt. Jetzt wird der Hauptkonkurrent und Branchenriese Remondis mit der DSD-Übernahme gleichzeitig auch Auftraggeber. Rehbock: "Das kann nur zu einer weiteren Marktkonzentration führen. Die Zeche wird früher oder später der Verbraucher zahlen."