25 Jahre GOA im Ostalbkreis und der Region Ostwürttemberg – dieses Jubiläum wurde am 7.7.2017 mit einem Festakt in Mögglingen mit Gästen aus der Kommunalpolitik, Wirtschaft und Geschäftspartnern gefeiert. Am 16.7.2017 war die Bevölkerung aus diesem Anlass zu einem Tag der offenen Tür mit Unterhaltungsprogramm in das Entsorgungszentrum Reutehau bei Ellwangen–Killingen eingeladen.

07 12 GOA FestschriftWeitere Interessante Fakten zum Unternehmen in der GOA-Festschrift zum DownloadSeit den 70iger und 80iger Jahren im vergangenen Jahrhundert unterliegt die Abfallwirtschaft in Deutschland einem ständigen Wandel.

"Die Abfallwirtschaft im Ostalbkreis hat sich seit dem Gründungsjahr der GOA tiefgreifend verändert. Ging es früher um reine Abfallentsorgung, fordert die Kreislaufwirtschaft heutzutage eine hochwertige Verwertung von Abfällen sowie einen entsprechend komfortablen Bürgerservice" stellt der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Klaus Pavel fest.

Bis Ende 1991 lag die Zuständigkeit für die Abfallentsorgung in den Händen der 42 Städte und Gemeinden des Landkreises, die Abfallwirtschaft beschränkte sich weitgehend auf das Einsammeln des Mülls und die schlichte Deponierung der Abfälle auf den Hausmüll- und den Erdaushub-und Bauschuttdeponien. Dies hatte rasant schwindende Deponiekapazitäten zur Folge.

Die GOA (Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH) wurde 1992 vom Ostalbkreis beauftragt, ein einheitliches Abfallwirtschaftskonzept für den Ostalbkreis und vor allem eine Reduzierung der zu deponierenden Abfallmenge um 40 – 50% zu realisieren.

Getreu der Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes: Vermeidung – Verwertung -  Beseitigung, die sich auch im Logo der GOA wiederfindet, konnten die Vorgaben schnell umgesetzt werden. Die Halbierung der Deponierungsmengen konnte bereits 1993 erreicht werden.

In den Jahren bis 2000 wurde beim Hausmüll ein Banderolensystem für die Leerungen der Müllbehälter eingeführt, zur Sammlung und Verwertung von Verkaufsverpackungen verkehrten die Wertstoffmobile. Außerdem Einführung der getrennten Bio-Abfallsammlung der dezentralen Grünabfallcontainer mit Verwertung in eigenen Kompostwerken, um nur einige der wesentlichen Maßnahmen zu nennen. Zur Optimierung des Fuhrparks wurde ein neuer Betriebshof mit Werkstatt in Mögglingen eingeweiht, rollbare Müllbehälter eingeführt, die Erdaushub- und Bauschuttdeponie bei Schwäbisch Gmünd-Herlikofen gebaut und eine moderne Aufbereitungsanlage zur Reinigung der Sickerwässer der Deponien Ellert und Reutehau in Betrieb genommen.

2001 hat dann der Ostalbkreis im Blick auf den zunehmenden Wettbewerb in der Abfallwirtschaft 49% der Geschäftsanteile und 2004 weitere 2% an einen strategischen Partner veräußert. 51% der Anteile werden jetzt von der Hörger Holding GmbH in Sontheim gehalten, der Ostalbkreis ist noch mit 49% an der GOA beteiligt.

Auch nach der Veränderung in der Gesellschafterstruktur wurde nachhaltig an einer Verbesserung des Komforts für die Einwohner bei der Abfallentsorgung gearbeitet. Bereits 2002 wurden die Wertstoffmobile durch die Gelben Säcke ersetzt, mit dem Bau moderner und größerer Wertstoffhöfe wurde begonnen, anstelle der Banderolen wurde ein elektronisches Identsystem zur Zählung der Leerung der Hausmüllbehälter eingeführt.

Neben den Aufgaben im hoheitlichen Bereich der Abfallwirtschaft hat die GOA auch kräftig im gewerblichen Sektor investiert. Bereits 2006 wurde die moderne Gewerbeabfallaufbereitungsanlage im Entsorgungszentrum Ellert zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen für Zementwerke und Heizkraftwerken in Betrieb genommen, nachdem im Mai 2005 die Deponierung von Rohabfällen bundesweit beendet werden musste. Mit der jetzt in Kraft getretenen neuen Gewerbeabfall-Verordnung kommt dieser Anlage weitere Bedeutung zu. 2011 konnte mit der Papiersortieranlage Ellert eine weitere Anlage zur Abfallverwertung eingeweiht werden. Daneben wurde die Blaue Tonne für die komfortable Altpapierentsorgung und für Gartenbesitzer die Gartentonne eingeführt werden. Beide Zusatzangebote zu den herkömmlichen Sammlungen erfreuen sich großer Nachfrage und tragen zu einer verbesserten Abschöpfung der Wertstoffe im Abfall bei.

Unter der Marke "GOA-Aktiv®" widmet sich die GOA auch Projekten, die sich mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonung befassen. Im Bürobereich konnte durch die Einführung der Server-Virtualisierung, Einsatz von Thin-Clients und der Umstellung auf energieeffiziente LCD-Monitore die Anzahl der physikalischen Server und Office-PC um 80% reduziert und dadurch der Stromverbrauch erheblich gesenkt werden. Im Entsorgungszentrum Ellert wurde mit Hilfe der Abwärme aus den Deponiegas-Blockheizkraftwerken eine Wärmenahversorgung aufgebaut, Dienstfahrten im Nahbereich werden mit eigenem Elektroauto erledigt. Mit 8 weiteren Partnern beteiligte sich die GOA am EMIS-Projekt – Elektromobilität im Stauferland – und testete 30 Monate lang einen Hybrid-LKW bei der Abfalleinsammlung. Verringerung von Transportentfernungen und damit CO2 – Ausstoß wird durch die eigene Herstellung von Betonsteinen erzielt.

"Wir wollen nicht nur der Müllkutscher sein. Wir stehen für eine nachhaltige Aufbereitung der uns anvertrauten Abfälle und bringen diese als Sekundärrohstoffe wieder in die Kreisläufe unserer Wirtschaft. Bei uns wird sortiert, recycelt und aufbereitet. So übernehmen wir Verantwortung für die Umwelt bei gleichzeitigem wirtschaftlichen Erfolg" so Geschäftsführer Henry Forster. Dem stimmt auch Willy Hörger, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender vom Mehrheitsgesellschafter Hörger Holding GmbH zu: "Der GOA ist es im Laufe der letzten Jahre gelungen, sich in ein wettbewerbsfähiges Unternehmen mit hoher Kompetenz für Abfälle und Sekundärrohstoffe zu wandeln. Dabei spricht die Vielfalt an Aufbereitungsanlagen für sich. Ob Papiersortierung, Kompostierung, Erzeugung von Ersatzbrennstoffen oder vielen anderen Tätigkeiten – die GOA schließt Kreisläufe."

Anfang 1992 hat die GOA mit 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre operative Tätigkeit begonnen, heute sind rund 400 Menschen im Unternehmen beschäftigt. 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten Stunden sind heute noch dabei und können in der Weihnachtsfeier dieses Jahres für ihre 25-jährige Tätigkeit geehrt werden.

Bilder und Quelle: www.goa-online.de