Best Practice für Sharing-Economy: Mewa stellt Kundenunternehmen sowohl Betriebstextilien als auch die notwendige Infrastruktur für Pflege, Instandhaltung und Lagerung zur Verfügung.
Viele Geschäftsmodelle unserer Wirtschaft basieren auf der Idee des Teilens. Der ökonomische Vorteil liegt auf der Hand: Werden Güter oder Dienstleistungen gemeinsam genutzt, lassen sich auch die Kosten aufteilen. Die Idee ist alles andere als neu – in Bibliotheken etwa werden schon seit tausenden von Jahren Bücher bereitgestellt und gemeinsam genutzt.
Güter und Dienste zu teilen, ist günstig, schnell und außerdem nachhaltig. Dass sich das gemeinsame Nutzen von Ressourcen neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch positiv auf die Ökobilanz auswirkt, hat „Sharing“ zu einem Megatrend unserer Zeit gemacht, der nachhaltig für weiteres Wachstum der Sharing Economy sorgt.
Mit dem Phänomen der boomenden „Wirtschaft des Teilens“ beschäftigt sich auch die Wissenschaft. An der Wiesbaden Business School (WBS) der Hochschule RheinMain beleuchten Wissenschaftler insbesondere, welche Möglichkeiten Sharing-Konzepte für die Logistik bieten. Gerade dort ist das Sharing-Prinzip besonders interessant, denn in der Logistik kommen oftmals besonders teure Vermögensgegenstände zum Einsatz.
In ihrem im September veröffentlichten Beitrag „Die Macht des Teilens“ in der Fachzeitschrift Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt, Heft 9, 2023) erläutern Prof. Hartmut Werner, Professor für Betriebswirtschaftslehre, und Tim Ahlheim, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der WBS, die wichtigsten Methoden und Modelle des Logistik-Sharings. Das Geschäftsmodell von Textildienstleister Mewa, der einen Rundum-Service für Berufskleidung bietet, steht dabei stellvertretend für Logistik-Sharing im B2B-Segment.
Logistik aus einer Hand
Wie die Forscher ausführen, bestehen die Kernaufgaben der Logistik aus dem Transport, dem Lagern, dem Bereitstellen sowie dem Beschaffen und Verteilen von Gütern. Einzeln betrachtet, ist ein „Sharing“ an vielen dieser Stellen möglich – beispielsweise durch das gemeinsame Nutzen von Lagerraum, Fahrzeugen oder Lieferdaten. „Das Prinzip des Teilens verhindert Investitionen in Logistik-Assets und hilft dabei, die Fixkostenbelastung von Unternehmen zu reduzieren“, so Werner und Ahlheim. Wer auf solche Lösungen zurückgreife, spare sich teure Investitionen für Eigentum, aber auch die logistischen Aufwände für Lagerung, Infrastruktur und Instandhaltung.
Auch im Sharing-Modell hat jeder seine eigene Kleidung
Mewa stellt Kundenunternehmen in seinem Rundum-Service neben Putztüchern und Berufskleidung auch die notwendige Infrastruktur für Waschen, Pflegen und Instandhaltung der Kleidung zur Verfügung. Die Dienstleistung umfasst die Beschaffung der Textilien, die Auslieferung und Abholung nach Benutzung sowie Lagerung und Transport in bereitgestellten Behältnissen zum Mewa-Betrieb. Dort finden Pflege, Qualitätsprüfung und bei Bedarf Instandsetzung statt. Somit werden den Kunden aus Industrie, Handwerk und Gewerbe eine Vielzahl von Logistikaufgaben abgenommen.
Die Kleidung selbst bleibt dabei stets der Trägerin oder dem Träger persönlich zugeordnet und wird nicht gemeinsam genutzt – ein Detail, auf das die meisten Kunden großen Wert legen. Dennoch teile Mewa mit diesem Geschäftsmodell eigene Vermögensgegenstände mit seinen Kunden und sei im daher Hinblick auf die Logistik ein klassischer Sharing-Anbieter, so die Wissenschaftler. Das Fazit und die Prognose für die Geschäftsmodelle des Logistik-Sharings fallen positiv aus. „Sharing ist flexibel, günstig und zum festen Bestandteil unserer Gesellschaft geworden“, resümieren die Wissenschaftler. „Das Prinzip hat sich durchgesetzt, es ist eine dauerhafte Alternative zum klassischen Konsum. Die Idee hilft dabei, Ressourcen einzusparen und zu schonen.“
Quelle: MEWA