Insgesamt rechnen die Bauspitzenverbände in 2020 mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 5,5 % auf 145 Mrd. Euro.

00 hdb und zdb logo.original"Die Dynamik der Preisentwicklung für Bauleistungen hat sich im Jahresverlauf 2019 von knapp +6 % auf +4,5 % abgeschwächt. Davon gehen wir auch in 2020 aus, sodass der Umsatz in 2020 real um 1 % wachsen wird. Der Fachkräftebedarf der Bauunternehmen ist weiter hoch. Wir rechnen mit einem Personalbestand von 870.000 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt (+1,5 %).“ Dieses ist die Einschätzung der Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast, anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz heute in Berlin.
 
Für 2019 rechnen die beiden Verbände mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 8,5 % auf 137,2 Mrd. Euro, nach einer Steigerung im Vorjahr von gut 11 % auf 126,6 Mrd. Euro. Da die Baupreise im Jahresdurchschnitt um 5,5 % gestiegen sind, liegt das preisbereinigte (also reale) Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe damit bei +3 %. 

Wohnungsbau

Die Bauverbände erwarten einen Umsatz im Wohnungsbau von ca. 54,2 Mrd. Euro, nach knapp 51 Mrd. Euro in 2019 (+7 %). „Wir gehen für 2020 von der Fertigstellung von ca. 310.000 Wohnungen aus. Bis zum Oktober 2019 wurden für insgesamt fast 290.000 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt, genauso viele wie im Vorjahr.

Wirtschaftsbau

Für den Wirtschaftsbau prognostizierten Bauindustrie und Baugewerbe eine ambivalente Entwicklung: Während die (Hoch)-Baugenehmigungen bei Fabrik- und Werkstattgebäuden seit drei Monaten rück-läufig sind, zeigen die Baugenehmigungen für Lager- und Handelsgebäude sowie Büro- und Verwaltungsgebäude aufsteigende Tendenz. Die stabile Entwicklung bei den Handels- und Lagergebäuden ist vom privaten Konsum angetrieben.

Die Verbände prognostizieren im Wirtschaftsbau für 2020 insgesamt einen Umsatz von ca. 51,3 Mrd. Euro; nach 48,6 Mrd. Euro in 2019; (+5,5 %).

Öffentlicher Bau

Die beiden Verbände warnen davor das Vertrauen der Bauunternehmen auf langfristige Investitionen zu zerstören, indem sich die Länder im Hinblick auf die Gründung der Autobahn GmbH vom Markt zurückziehen und keine Ausschreibungen mehr veröffentlichen. Kapazitätsaufbau brauche stabile Rahmenbedingungen. Es sei besonders wichtig, dass der Übergang von der Auftragsverwaltung der Länder zurück zum Bund, zur Autobahn GmbH, reibungslos gestaltet wird. "Wir benötigen eine verstetigte Vergabe durch die Auftragsverwaltung der Länder – und zwar bis zum 31. Dezember 2020 – und keinen Tag weniger“, hieß es.

Insgesamt erwarten die Bauspitzenverbände im öffentlichen Bau für 2020 einen Umsatz von ca. 39,5 Mrd. Euro; nach 38 Mrd. Euro in 2019; (+4 %).