Im Januar wurde ein wichtiger Schritt zur effektiveren und sicheren Vorbehandlung von abzulagernden Dämmmaterialien in Wiesbaden gemacht: Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt hat mit seiner Wiesbadener Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt eine Presse zur Behandlung dieser Abfälle genehmigt, die die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) mittlerweile in Betrieb genommen haben.

Durch die Presse wird das Volumen der Dämmmaterialien, die anschließend deponiert werden, um bis zu 90 Prozent reduziert. Die entstehende kompakte Fraktion in sogenannten Big-Bags schont nicht nur wichtigen Deponieraum, sondern verhindert auch unkontrollierte Setzungen auf dem Gelände der Deponie. Durch eine vollständige Kapselung der Anlage werden beim Pressen keine Fasern freigesetzt – dies wird durch regelmäßige Messungen unter RP-Aufsicht überprüft.

Wohin mit alten Dämmstoffen aus Abbruch- und Umbaumaßnahmen?

Alte Dämmmaterialien aus sogenannter Glas- oder Steinwolle gehören zu den künstlichen Mineralfasern (KMF). Die Entsorgung dieser Altbestände bereitet immer noch Probleme. Grund dafür ist die krebserzeugende Eigenschaft der Materialien, die bis zum Jahr 2000 hergestellt wurden. Erst danach kann diese Eigenschaft ausgeschlossen werden, da dann Herstellung und Verkauf der Materialien mit krebserzeugenden Eigenschaften verboten waren.

In der Praxis lässt sich älteres und neueres Material bei der Entsorgung allerdings nicht unterscheiden, so dass derzeit alle künstlichen Mineralfasern ohne eindeutigen Produktnachweis vorsorglich als krebserzeugend und damit als gefährliche Abfälle eingestuft werden. Verwertungswege für diese Stoffe sind derzeit nicht in nennenswertem Umfang vorhanden, so dass die alten Dämmstoffe in der Regel auf gesonderten Bereichen von Hausmülldeponien abgelagert werden.

Die ELW nimmt nur ordnungsgemäß verpackte Dämmstoffe in ELW-eigenen Polyethylen-Säcken an. Zusammen mit ihrer Annahmeerklärung erhalten gewerbliche Anlieferer Informationen darüber, wo und wann die bereitgestellten Säcke abgeholt werden können. Private Anlieferer können die Säcke an der Kleinannahmestelle der Deponie kaufen. Zur Kennzeichnung muss auf jedem KMF-Sack das Herkunftsfeld ausgefüllt sein. Per Faltanleitung wird im Detail dargestellt, wie die Säcke luftdicht und überlappend verklebt werden.

Quelle:. Regierungspräsidium Darmstadt