Die Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) konnte auch im Jahr 2022 ihre Sammelmengen wieder beträchtlich steigern.

An 645 festen Sammelstellen und 3147 mobilen Sammlungen wurden insgesamt 34 889 Tonnen Silo- und Stretchfolien eingesammelt und werkstofflich recycelt.

Dies entspricht – nach Abzug der Verunreinigung – 68,7 Prozent der auf den deutschen Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien, bestätigt der diesjährige Bericht der Initiative ERDE an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) basierend auf den Berechnungen der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (2023).

Mit dieser Recyclingquote erfüllt ERDE alle Punkte der 2019 an das BMUV übergebenen „Freiwilligen Selbstverpflichtung zur Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarfolien“. Die Initiative ERDE verpflichtete sich darin im Jahr 2022 mindestens 65 Prozent der in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolie dem werkstofflichen Recycling zuzuführen.
Sammelmengen der Initiative ERDE Recycling seit 2014 bis 2022 2014 bis 2015 jährlich unter 5.000 Tonnen 2016 bis 2017 jährlich über 5.000 Tonnen 2018 über 10.000 Tonnen 2019 über 20.000 Tonnen 2020 über 25.000 Tonnen 2021 über 30.000 Tonnen 2022 - 34889 Tonnen

Zusätzlich wurden über 3586 Tonnen andere Agrarkunststoffe – von Garnen über Netze, Vliese und Folien aus dem Gartenbaubereich gesammelt und zu 95 Prozent werkstofflich recycelt. Seit 2019 wird das Rücknahmesystem sukzessive erweitert und umfasst mittlerweile auch die Produktgruppen Rundballennetze, Pressengarne, Spargelfolie, Lochfolie, Erntevliese und Mulchfolie.

Christian Schröder, Key Account Manager Industrial & Agricultural Films des ERDE-Gründungsmitglieds Polifilm Extrusion GmbH, sieht die Überschreitung der 65 Prozent-Marke als Ergebnis der guten Zusammenarbeit in der Landwirtschaft: „Wir sind hocherfreut, dass wir die in unserer Selbstverpflichtung genannte Rücknahme- und Verwertungsquote von 65 Prozent bei den Silo- und Stretchfolien im Jahr 2022 sogar deutlich übertreffen konnten.

Dieser Erfolg ist nur durch eine enge Zusammenarbeit über alle Stufen der Wertschöpfungskette – die Unterstützung des Agrarhandels, der Maschinenringe und der Lohnunternehmen und natürlich das Engagement der Landwirt:Innen – möglich. Silo- und Stretchfolien sind wichtige Produkte, um die nachhaltige und hochwertige Futtermittelversorgung für Nutztiere sicherzustellen. Gemeinsam zeigen wir, dass sich moderne Landwirtschaft und die Nutzung von Agrarkunststoffen mit dem Schutz der Umwelt kombinieren lassen.“

Unterstützt wird die freiwillige Industrie-Initiative in Ihrem Vorhaben durch die Verbände IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., den Deutschen Raiffeisenverband e.V., den BVA Bundesverband Agrarhandel e.V., sowie den BLU Bundesverband Lohnunternehmen e.V. Dr. Hartmut Matthes, Geschäftsführer des BLU Bundesverbandes Lohnunternehmen, e.V., kommentiert: „Der Bericht an das BMUV beschreibt die Erfolgsgeschichte ERDE und zeigt, dass Initiativen, die durch die Industrie selbst etabliert werden, einen maßgeblichen Beitrag zu Umweltschutz und CO2-Minimierung leisten können. Unsere Lohnunternehmen übernehmen dabei Ihren Teil der Verantwortung in der Wertschöpfungskette unter anderem durch die Bereitstellung und Organisation von Sammlungen für gebrauchte, in der Landwirtschaft genutzte, Kunststoffe. Und ich bin überzeugt: Wir werden auch in den kommenden Jahren gemeinsam noch viel erreichen.“

Die IK-Initiative ERDE Recycling ist eine von umweltbewussten Herstellern von Agrarkunststoffen finanzierte und gemeinsam mit der RIGK GmbH getragene Lösung für die Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarkunststoffe. Alle gesammelten Folien werden der werkstofflichen Verwertung innerhalb der EU zugeführt.

Der Anteil der in Deutschland verarbeiteten Menge betrug im letzten Jahr dabei 66 %. Ermittelt man die aus den 38 476 Tonnen gesammelten und recycelten Agrarkunststoffe erreichten CO2-Einsparung, so ergibt sich ein CO2 – Äquivalent von 42 748 Tonnen – eine Einsparung, die jährlich rund 3 Millionen Bäume binden würden.