Eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung wird verlangt, aber auch Forderungen zum Altpapier-Kreislauf hat die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie zur Bundestagswahl formuliert.

„Wir müssen der Politik erklären, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen nicht nur in der Energie- und Klimapolitik für unsere Branche und ihre 47.000 Mitarbeiter haben“, erklärte der Präsident des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE, Winfried Schaur. „Als Grundstoffindustrie sind wir Teil des industriellen Rückgrats der deutschen Wirtschaft und stehen am Anfang mehrerer wichtiger Wertschöpfungsketten.“ Die Papierindustrie ist energieintensiv. Entsprechend stehen die Themen Energie und Klima im Vordergrund des Papiers.

Allerdings beinhaltet das Papier auch Forderungen zum Altpapierkreislauf. So will die Papierindustrie eine stärkere Produktverantwortung übernehmen, was nur zu Lasten der dualen Systeme denkbar wäre. Die Papierindustrie zeigt sich in dem Papier überzeugt, dadurch die Wiederverwertungsquote von PPK zu erhöhen. Die Selbstverpflichtung der Arbeitsgemeinschaft Grafischer Papiere, die eine Verwertungsgarantie gibt, sei hierfür beispielhaft.

Außerdem thematisiert die Papierindustrie die getrennte Erfassung von Altpapier und fordert eine verpflichtende Getrennterfassung in Deutschland und in der Europäischen Union. Für Deutschland hält sie zudem eine einheitliche Kennzeichnung für erforderlich, um eine richtige Trennung und Entsorgung von PPK­Verpackungen über die Blaue Tonne zu gewährleisten.

Qualitätsstandard  für  alle  Beteiligten  an  der  Wertschöpfungskette  Altpapier muss die Altpapierstandardsortenliste EN- bzw. DIN-Norm 643 sein. Die Papierindustrie fordert von Kommunen und Dualen System daher sich stärker mit  Initiativen zur Reduzierung von Fehlwürfen in der Blauen Tonne an einer erfolgreichen Getrennterfassung von Altpapier zu beteiligen.

In dem Forderungspapier wird auch dafür plädiert, das Altpapier seine Abfalleigenschaft bereits mit dem Abschluss des Sortiervorgangs bzw. bei Sortenreinheit nach DIN EN 643 verliert und als Rohstoff behandelt wird.

Eine  harmonisierte  Betrachtung  von  Altpapier  innerhalb  Deutschlands  als  Rohstoff würde eine grenzüberschreitende Abfallverbringung und damit den Altpapiereinsatz in Papierfabriken erleichtern und fördern.

Spezielle Forderungen hat die Zellstoff- und Papierindustrie in der Logistik. Hier fordert Sie vor allem eine Aufstockung des zulässigen Gesamtgewichts von Lkw auf 44 Tonnen auch über den kombinierten Verkehr hinaus und die umfassende Zulassung von Lang-Lkw. Beides diene auch dazu, die Emissionen im Transport deutlich zu reduzieren.

„Energie- und Klimapolitik sind nur mit, nicht ohne die Industrie möglich“, erklärte Schaur zum Forderungskatalog der Papierindustrie. „Gerade die Papierindustrie mit ihren nachhaltigen Rohstoffen und ihrer Kreislaufwirtschaft ist Teil der Lösung! Dafür benötigen wir vernünftige politische Rahmenbedingungen, um über Innovationen die Transformation weiter voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen.“

Zum Herunterladen: Vollständiger Forderungskatalog von DIE PAPIERINDUSTRIE