
Elektro- und Elektronikaltgeräte sind wertvolle Rohstoffquellen. Neben Nichteisenmetallen finden sich dort verschiedene seltene Edelmetalle. Aber es gibt auch umweltschädliche Bestandteile, wie PCB-haltige Kondensatoren oder mit Flammschutzmitteln behandelte Teile wie Leiterplatten und Kunststoffgehäuse. Das Recycling sorgt dafür, dass Wertstoffe gesichert und Schadstoffe umweltgerecht entsorgt werden.
Für das Jahr 2022 berichten bvse-Mitglieder von einem geringeren Aufkommen an Altgeräten gegenüber dem Vorjahr.
Entsorger: Nachhaltiges Produktdesign unerlässliche Voraussetzung für Kreislaufwirtschaft
Im letzten Jahr wurden gemäß der Jahres Statistik Mitteilung der EAR 720.000 Tonnen an Altgeräten zurückgenommen. Ob dieses Ergebnis, ergänzt durch Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Rücklauf gewerblich genutzter Altgeräte, einer Quote von...
Der bvse unterstützt seine über 1.000 Mitgliedsunternehmen tagtäglich durch ein kompetentes interdisziplinäres Expertenteam und setzt sich darüber hinaus in Berlin, Brüssel und den Bundesländern für die Interessen des Mittelstandes der Sekundärrohstoff-, Recycling- und Entsorgungsbranche ein.
In den Büros und Haushalten stehen zwar fast ausschließlich Flachbildschirme. Es wird aber noch mindestens 10 Jahre dauern, bis die alten Bildröhrengeräte gänzlich verschwunden sind. So lange fallen sie noch im Recycling an. Die Bildröhre besteht zu zwei Dritteln aus dem so genannten Schirmglas, mit ca. 10% Barium-oder Strontiumgehalt, an der Innenseite belegt mit einer cadmiumhaltigen Leuchtschicht. Das restliche Drittel, das Konus- und Trichterglas, enthält etwa 20% Blei. Diese zwei Hauptkomponenten sind mit einem stark bleihaltigen (ca. 80%) Glaslot verbunden.
In der Vergangenheit wurde am Ende der Gerätenutzung aus den ausgedienten schwermetallhaltigen Bildröhren bislang Sonderabfall, der meist auf der Deponie oder als Zuschlagstoff im Straßenbau landete. Dies muss heute nicht mehr sein. Durch entsprechende Trenn- und Reinigungsschritte ist eine Rückführung der Schirm- und Konusgläser in die Bildröhrenglasproduktion möglich geworden. Zur Trennung werden derzeit zwei Wege beschritten. Zum einen werden Hals-, Konus- und Schirmglas mittels Spannungsrissverfahren getrennt. Hierbei kommt ein Heizdraht zum Einsatz, der einen Spannungsriss im Glaslot induziert. Anschließend wird die Leuchtstoffschicht vom Schirmglas trocken- und nassmechanisch entfernt. Zum anderen wird die Trennung direkt mechanisch mit diamantbestückten Trennblättern durchgeführt und einer nachgeordneten Hochdruck-oder Ultraschallreinigung unterzogen.
Ein Einsatz in der Trichterglas- oder Schirmglasschmelze ist nur dann möglich, wenn der Sekundärrohstoff Glas in der notwendigen Qualität, also frei von Fremdstoffen wie Metallen, Gummi, Kunststoffen oder Keramik, bereitgestellt wird.
Die Notwendigkeit, die Erdatmosphäre vor klimaschädigenden FCKW-Emissionen zu schützen, macht das Kühlgeräterecycling zu einer Sonderform der Elektro(nik)-Altgeräteverwertung. Im ersten Arbeitsschritt werden Kältemittel und Kältemaschinenöl mit einer geschlossenen Absaugvorrichtung entnommen.
Das FCKW wird in Druckgasflaschen, die Öle zur späteren Entgasung in speziellen Druckbehältern gesammelt. Das FCKW-haltige Isoliermaterial wird dann entweder aus dem Gerät entnommen und separat entgast, während das Restgerät die üblichen Materialtrennverfahren durchläuft, oder das Altgerät wird komplett in einem gasdichten Schredder zerkleinert und separiert. Durch eine Poren- und anschließende Matrixentgasung kann das restliche FCKW zurückgewonnen werden. Die von den Kühlgeräterecyclern eingesetzten hochmodernen Verfahren ermöglichen es, die Kühlgeräte-Bestandteile fast vollständig in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Oberste Priorität hat dabei die sichere Vermeidung von FCKW-Emissionen.
Alle Althandys, die in den zertifizierten Verwertungsbetrieben ankommen, werden fachgerecht entsorgt. Dabei werden gemäß des Stands der Technik nahezu alle Edelmetalle und Eisenmetalle wiederverwertet.